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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das schöne Leben im Dreck 26.04.07, 19:00 Arte


dowe
20.04.2007, 18:28
Sulawesi, die größte Insel im Indopazifik, beherbergt eine vielfältige Natur. Mit Regenwald bedecktes Hochland, Seen, Tiefebenen und Flüsse bieten der Natur riesige Möglichkeiten, obwohl die Insel vulkanischen Ursprungs ist. Auch wenn der Regenwald die letzten Ausbrüche längst überwuchert hat, die Zeichen der Verwüstung sind noch überall zu finden. So wurde die Lava, die sich ins Meer ergoss, zu lebensfeindlichem, schwarzem Sand zerrieben, der heute sowohl die Ufer als auch große Gebiete unter Wasser bedeckt.

Die Unterwasserwelt auf dem schwarzen Sand ist bizarr. Die Tiere haben sich der extremen Umgebung angepasst. Und an den Außenriffen der Insel Sulawesi explodiert das Leben geradezu. In dieser Unterwasserwelt ist alles größer und bunter: Die Korallen sind so vielfältig wie selten in einem Riff. Die Fischschwärme sind riesig, denn im planktonreichen Wasser finden die Fische Nahrung im Überfluss.

Und hier gibt es die größten und ältestes Saubermacher der Erde: Schwämme. Tausende von Litern Wasser kann ein Schwamm am Tag filtern und viele hundert Jahre alt werden. Doch sie brauchen festen Untergrund. Den gibt es auf dem schwarzen Vulkansand der inneren Küstenlinien leider nicht. Außer dem Müll der Zivilisation steht den Schwämmen, Weichkorallen, Muscheln und Hartkorallen nichts zur Verfügung. So haben sich Schiffwracks zu künstlichen Riffen und damit zu neuen Lebensräumen entwickelt.

Aber auch in den lebensfeindlichen, schwarzen Sandregionen mit großer Verschmutzung haben Wissenschaftler neue Organismen gefunden. Die Lembeh-Straße, eine viel befahrene Wasserstraße, die am Hafen Bitung vorbeiführt, beherbergt einzigartige Wesen. Sie haben sich genau diesen Lebensraum ausgesucht und können nur hier existieren, im Dreck.