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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Insel Ambon, neue Art: Ein Fisch wie ein Kunstwerk


garuda
07.04.2008, 18:44
Er kriecht lieber in Felsspalten als umherzuschwimmen und ähnelt einer Glasskulptur: Taucher haben einen Fisch entdeckt, der zu einer bislang unbekannten Familie gehören könnte.

Vor der Insel Ambon in indonesischen Gewässern lebt der Meeresbewohner, der Wissenschaftlern bisher unbekannt war. Er hat bräunliche und pfirsichfarbene Zebrastreifen und Hautlappen, die seine Flossen verdecken. Dadurch wirkt er fast wie eine Glasskulptur. Doch ganz im Gegensatz dazu ist sein Körper weich und so biegsam, dass er in den Rissen des Korallenriffs schnell verschwinden kann.

Die Taucher, die ihn entdeckten, konnten ihn in keinem Bestimmungsbuch finden. So bekam der Fischexperte Ted Pietsch von der Universität Washington das Foto des unbekannten Meeresbewohners zu sehen. „Ich wusste sofort, dass es sich um einen Anglerfisch handeln muss“, sagt der Ichthyologe. „Nur Anglerfische besitzen beinartige Brustflossen, mit denen sie auf dem Meeresboden entlangkriechen.“

Anglerfisch ohne Angel

Anglerfische sind auf der ganzen Welt verbreitet. Der vorderste Stachelstrahl der Rückenflosse ist zur sogenannten Angel umfunktioniert, an dem ein fleischiger Hautlappen als Köder hängt. Durch das Bewegen der Angel locken sie Beutetiere an. Kommt ihnen eines zu nahe, wird es zu Fischfutter. Die neu entdeckten Tiere haben allerdings keine Angel. Sie suchen in Spalten und Bruchstellen des Korallenriffs nach Futter. „Ich habe gesehen, dass sich diese Fische durch eine Öffnung quetschen, die sehr viel schmaler war als sie selbst“, sagt der Unterwasserfotograf David Hall, der noch zusätzliche Aufnahmen des Fisches machen konnte. „Sie müssen sehr stabile Haut haben, damit sie nicht geschnitten oder gekratzt werden. Ich habe jedenfalls keine Verletzungen oder Narben entdecken können.“

Und noch etwas ist ungewöhnlich an dem Anglerfisch ohne Angel: Die Augen in seinem flachen Gesicht sind nach vorne ausgerichtet. Normalerweise befinden sich die Sehorgane seitlich, sodass jedes Auge unterschiedliche Blickfelder abdeckt. Nur bei sehr wenigen Fischen überschneiden sich die Sehfelder, eine Voraussetzung für die räumliche Wahrnehmung.

Quelle: focus.de
Link: http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/neue-art-ein-fisch-wie-ein-kunstwerk_aid_268390.html

Salam hangat

garuda