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Webadmin
22.02.2006, 10:03
Allgemeine Informationen

Bali zählt im Indonesischen Archipel zu den Kleinen Sundainseln. Mit etwa 5.500 km² ist Bali doppelt so groß wie das Saarland. Die Ost-West Entfernung misst 140 Kilometer, die Nord-Süd Ausdehnung ist ca. 80 Kilometer weit.

Die Tropeninsel zählt rund drei Millionen Einwohner. In der seit 1945 unabhängigen Republik Indonesien werden mehr als 17.000 Inseln gezählt - und diese gliedern sich in mehrere Inselgruppen: Große Sundainseln mit Sumatra, Java, Borneo (indonesischer Teil: Kalimantan) und Sulawesi, Kleine Sundainseln mit Bali und weiter östlich gelegenen Inseln, Molukken und West-Papua.

Indonesien

Indonesien ist der Welt größter Inselstaat mit einer Land-Ausdehnung von 1,9 Mio. km². Gemessen an der Einwohnerzahl ist Indonesien mit etwa 210 Mio. Bewohnern das viertgrößte Land der Erde (nach China, Indien, USA). Der Großteil der Indonesier bekennt sich zum sunnitischen Islam und bildet damit die Nation mit den meisten Moslems; Bali hingegen ist eine hinduistische Enklave.

Dies erklärt sich aus der Geschichte: In der Folge von Machtkämpfen zwischen verschiedenen javanischen Fürstenhäusern, die dem Hinduismus oder Buddhismus anhingen, und vor dem Hintergrund wachsenden Einflusses des Islam flohen im 15. und 16. Jahrhundert viele Javaner auf die benachbarte Insel Bali. Dort herrschte teilweise ein eigenständiger Glaube, Bali Aga, der sich mit den aus Indien stammenden Religionen vermischte. Der Hinduismus balinesischer Ausprägung ist seitdem die dort herrschende Glaubensvorstellung.

Die relativ geschlossene Lebens- und Glaubensgemeinschaft der Balinesen ist eine der Besonderheiten, die auch und gerade Reisende anzieht. Daneben ist auffällig, dass überdurchschnittlich viele Menschen auf Bali besonders kreativ in künstlerischer und kunsthandwerklicher Hinsicht sind: Tanz, Musizieren, Schnitzkunst, Malerei, Flechtarbeit, Textilherstellung sind weitverbreitete Fertigkeiten.

Der organisierte Tourismus ist auf dem ansonsten landwirtschaftlich ausgerichteten Bali mittlerweile der bedeutendste Wirtschaftsfaktor. Zwar konzentriert sich die Reiseindustrie auf einige Tourismuszentren, dennoch wirkt sich das permanente Kommen und Gehen der Fremden, der Kontakt zu Ausländern weitgehend auf den Alltag der Balinesen aus. Inzwischen gibt es zunehmend Überlegungen, inwieweit sich der Tourismusboom noch steuern lässt und welche Vor- aber auch Nachteile er mit sich bringt. Auf Seiten der Reiseveranstalter reift die Erkenntnis, dass vor Ort vieles zu bewahren und zu schützen ist, wenn Bali auch zukünftig attraktiv für Besucher bleiben soll. Außerdem rückt das Bewusstsein um einen sozialverantwortlichen Tourismus in den Blickpunkt - welche Auswirkungen hat das Reisegeschäft auf die unterschiedlichen Interessen der ortsansässigen Bevölkerung?

Zeitzonen

Indonesien ist in drei Zeitzonen eingeteilt. Je nach Sommer- oder Winterzeit bei uns beträgt der Unterschied zur westindonesischen Zeit +5 oder +6 Stunden. Zwischen Java und Bali verläuft eine Zeitgrenze von +1 Stunde (mittelindonesische Zeit), also auch eine Stunde mehr Unterschied zu Deutschland (+6 oder +7 Stunden).

Maße und Währung

Das metrische System ist offiziell eingeführt und ist auch vorherrschend, wenn man von traditionellen Maßeinheiten absieht. Die indonesische Währung ist der Rupiah (Stand Jan. 2010: 1 Euro = ca. 13.300 Rupiah), von dem kleinere Werte bis 500 Rp in Münzen und ansonsten Geldscheine (1000 bis 100.000 Rp) in Umlauf sind.
In großen Hotels oder internationalen Shops kann unterdessen mit Kreditkarten bezahlt werden, ansonsten sollte man sich immer ausreichend mit Bargeld eindecken. Traveller cheques können vor Ort getauscht werden, Bargeld ebenso (meist lohnt sich ein Vergleich des Wechselkurses bei verschiedenen Banken oder money-changers). Zum Teil werden Waren oder Leistungen auch in US-Dollar ausgewiesen.

Telefonieren

Abgesehen von der Möglichkeit aus größeren Hotels zu telefonieren, gibt es eine verlässliche Infrastruktur von öffentlichen Telefon- und Telefaxeinrichtungen: WARTEL. Für den Handy-Betrieb empfiehlt sich ggf. die Anschaffung einer vor Ort zu erwerbenden SIM-Karte.

Sprache

In Indonesien wird Bahasa Indonesia gesprochen, eine malaiische Sprache, und Indonesisch ist auf Bali Amtssprache. Englisch ist in den Touristenzentren soweit verbreitet, dass man sich verständigen kann. Die Muttersprache der Bewohner ist allerdings Balinesisch , aus dem Sanskrit stammend, mit eigener Schrift. Als Reisender wird man ihr am ehesten im Umfeld ritueller Festlichkeiten begegnen.

Anreise

Es gibt eine Reihe von direkten Flugverbindungen aus Europa nach Bali. Wer es hingegen bevorzugt, sich der Insel allmählich und auf Umwegen zu nähern, fliegt nach Medan in Nordsumatra oder Jakarta auf Java und begibt sich auf dem Landweg in Richtung Osten; der interinsulare Schiffsverkehr bietet ebenfalls Möglichkeiten, mit einem der großen Passagierdampfer die Insel anzulaufen. Alternativ ist auch die Anreise über Singapur oder Surabaya möglich, von wo aus man beispielsweise zunächst weiter nach Mataram auf der benachbarten Insel Lombok fliegt, um dann von dort aus nach Bali zu kommen.

Für die Reiseplanung ist wichtig, sich vorher klarzumachen, ob man Bali als Kulturinteressierter, als Wassersportler oder als Strandurlauber und Erholungssuchender zum Ziel erklärt. Je nachdem lassen sich mühelos mehrere interessante und abwechslungsreiche Wochen auf der Insel verbringen. Wer allerdings einen Eindruck von der Vielfalt und dem Reichtum Indonesiens gewinnen möchte, sollte sich wahlweise für Reiserouten in Verbindung mit dem Besuch anderer Inseln entscheiden. Wegen der großen Entfernungen bietet sich dafür das relativ gut ausgebaute Netz verschiedener nationaler Fluggesellschaften an. Auf Java existiert auch eine Eisenbahnverbindung, beispielsweise von Jakarta nach Surabaya. Ansonsten gibt es eine Armada von Überlandbussen, die einen von Sumatra bis nach Bali bringen.

Einreisebestimmungen

Deutsche Touristen benötigen einen Reisepass, der noch mindestens sechs Monate gültig ist. Ein seit dem 1. Februar 2004 benötigtes Visum berechtigt zum Aufenthalt bis zu 30 Tagen. Das Visum wird bei der Einreise erteilt (VOA) und kostet 25 US-Dollar. Das VOA ist seit dem 26.01.2010 vor Ort um weitere 30 Tage verlängerbar . Bei einem Aufenthalt über 60 Tagen muss das Visum vor der Einreise beantragt werden.
Bei der Ausreise ist eine Flughafensteuer in Höhe von 150.000 Rp (rund 11 Euro) pro Person zu zahlen.

Gesundheit und medizinische Hinweise

Eine Reise in die Tropen stellt nicht zu unterschätzende Anforderungen an die Gesundheit, an Körper, Geist und Seele. Allein der Anflug aus Mitteleuropa dauert bis zu zwanzig Stunden. Der Klimaumschwung macht sich in jedem Fall bemerkbar. Die Durchschnittstemperatur beträgt das Jahr über zwischen 25 und 30 Grad Celsius, und die Luft ist sehr feucht und schwül.

Unabhängig von der persönlichen Konstitution und besonderen ärztlich angeratenen Verhaltensweisen oder Verordnungen sind offiziell keine speziellen Vorsorgemaßnahmen gefordert. Grundsätzlich sollten Tetanus-, Polio- und evtl. andere Schutzimpfungen jedoch gesichert sein. Eine Malaria-Prophylaxe ist individuell abzustimmen; wichtig ist aber, vor Ort mit Mückenschutzmitteln und durch angemessene Kleidung die Insekten abzuwehren. Eine HIV-Infektion ist auf Bali ein ebenso großer Risikofaktor wie anderswo. Wegen der in Indonesien ausgebrochenen Vogelgrippe sollte man Kontakte mit lebendem oder rohem Geflügel bzw. Vögeln vermeiden.

In der Provinzhauptstadt Denpasar und den großen Touristenzentren ist ärztliche Versorgung gewährleistet. Je weiter man ins Landesinnere oder in abgelegene Dörfer vorstößt, um so weniger Rückhalt westlicher Schulmedizin findet man. Wer sich seiner Sache sicher ist, kann in Einzelfällen auch die traditionellen Heiler (Balian) aufsuchen; insbesondere bei Verrenkungen oder Brüchen können die "Massagen" helfen. Es gibt auf Bali eine überlieferte Heilkunst, die auch teilweise amtlicherseits unterstützt wird.

Das Reisen für Behinderte/Rollstuhlfahrer wird nicht besonders gefördert; Rückfragen bei entsprechenden Fachorganisationen geben aber Hinweise auf notwendige Vorbereitungen für die Durchführung einer derartigen Reise.

Seine eigene Reiseapotheke soll man noch zu Hause auffrischen und die Bedingungen der Krankenversicherung überprüfen, evtl. mit zusätzlicher Absicherung für Krankenrücktransport. Rücksicht auf Hygiene und leichte, bequeme Kleidung tragen zum Wohlbefinden bei.

Unterkünfte

Das Beherbergungsgewerbe kann sämtliche Bedürfnisse zufrieden stellen: Vom Luxushotel aufwändigsten Komforts bis zur einfachen Hütte mit Bastmatte bieten die Hotels, Bungalowanlagen oder Losmen (einfache Pensionen) alles feil. Wer eine Pauschalreise bucht, wird sich ohnehin um sein Bett nicht kümmern müssen. Individualreisende werden stets noch ein Dach über dem Kopf finden.

Wer aufgeschlossen dafür ist, sich nach einer Alternative zu dem mehr oder weniger standardisierten Hotelangebot umzusehen, dem sei z.B. das Natour-Bali-Hotel in Denpasar empfohlen, das älteste Haus am Platze, noch aus den 30er Jahren der Kolonialzeit stammend. Ganz anderes bietet u.a. die kleine Anlage Sua-Bali in Kemenuh (bei Ubud), wo ein so genannter sozialintegrativer Urlaub praktiziert wird. Urlauber bevorzugen allerdings üblicherweise Hotels in Strandnähe. In Kuta dominieren die kleineren Häuser und Pensionen, in Sanur stehen überwiegend die größeren internationalen Häuser, in Nusa Dua schließlich ist ein Hotel-Areal entstanden, wo die Anzahl der "Sterne" miteinander konkurriert. Im Landesinneren findet sich in Ubud und Umgebung ein breites Angebot an Unterkünften, gleiches gilt für die erschlossenen Regionen an den Küsten im Norden und Osten der Insel.