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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schweres Seebeben löst Panik aus


dowe
13.06.2010, 15:58
Quelle: spiegel.de
Link: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,700423,00.html

Vor der Inselgruppe der Nikobaren und Andamanen im Indischen Ozean hat ein Seebeben Menschen aus dem Schlaf gerissen. Für Stunden wurde eine Tsunami-Warnung für den gesamten Ozean ausgelöst. Noch ist unklar, wie viele Verletzte es gab.

Port Blair/Tokio - Das Epizentrum des Seebebens lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte (USGS) rund 160 Kilometer westlich der Nikobaren in 35 Kilometern Tiefe. Es erreichte die Stärke 7,5, zunächst hatte die USGS die Stärke mit 7,7 angegeben. Eine Tsunami-Warnung wurde zunächst für Indien, Indonesien, Sri Lanka, Burma, Thailand, Malaysia und weitere Küstengebiete ausgegeben. Das in Hawaii ansässige Tsunami-Warnzentrum stufte dann die Warnung herunter auf das Gebiet Indiens, bevor sie schließlich ganz aufgehoben wurde.


Auch das indische Meeresinformationszentrum hob seine Sturmwarnung für rund ein Dutzend Inseln im Laufe des Tages auf. Indischen Medienberichten zufolge waren die Erschütterungen des Bebens selbst auf dem Festland in mehr als tausend Kilometern Entfernung vom Epizentrum zu spüren. Das Beben riss in der Nacht zu Sonntag zahlreiche Menschen aus dem Schlaf. Über mögliche Verletzte lagen zunächst keine Angaben vor.
Die Erschütterung weckte bei vielen Menschen Erinnerungen an die Tsunami-Katastrophe im Dezember 2004, bei der in mehreren Küstengebieten des Indischen Ozeans mehr als 220.000 Menschen getötet worden waren. Auch auf den Andamanen und Nikobaren im Golf von Bengalen gab es viele Tote. Mehr als 350.000 Menschen leben auf den insgesamt 572 Inseln, die zum indischen Bundesterritorium gehören.
Ein Touristenführer berichtete aus Port Blair, der Hauptstadt der Andamanen, durch das Beben sei der Strom ausgefallen. "Es war sehr schwer, das Haus zu verlassen, (...) ganz Port Blair lag während des Bebens im Dunkeln", sagte M. Vinod. Mani Kontho berichtete aus derselben Stadt, die Erde habe etwa 20 Sekunden lang gebebt. Wie viele andere sei er aus seinem Haus geflohen. Auf etwa 30 anderen Andamanen-Inseln fiel der Strom bis zu fünf Minuten lang aus, wie Einwohner und Behördenvertreter sagten.
In Japan wurde der Norden am Sonntag von einem Erdbeben der Stärke 6,1 erschüttert. Das Epizentrum lag rund hundert Kilometer vor der Küste der Präfektur Fukushima nördlich der Hauptstadt Tokio, wie die japanische Wetterbehörde mitteilte. Das Beben ereignete sich demnach um 12.30 Uhr Ortszeit (05.30 Uhr MESZ) in einer Tiefe von 40 Kilometern. Über Schäden oder mögliche Verletzte gab es zunächst keine Informationen. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgegeben.