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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ID und die Atomkraft


traveltho
22.03.2011, 22:47
In den Medien wird gerade weltweit die Energiegewinnung aus Nuklearreaktoren heftig diskutiert.
Indonesien plant gerade neue Kernkraftwerke...

Mich würde mal interessieren, wie die Allgemeinheit hier diesen Schritt Indonesiens bewertet.

Mit strahlendem Gruß,
Thomas

kayoticlaudia
23.03.2011, 09:01
die allgemeinheit in indonesien?

ich finde es beängstigend.... wenn man so sieht wie die maschinen teilweise reparieren. diese funktionieren dann wieder aber bei atomkraft ..... hmmmm?

dowe
23.03.2011, 14:54
hallo zusammen

@thomas

also ich stehe der ganzen entwicklung sehr skeptisch gegenueber :(

atomkraft in erdbebengebieten ist nicht gerade eine tolle idee :mauer und dann auch noch am Fuß des zwar schlafenden Vulkans Mount Muria einen atomreaktor bauen grenzt ja wohl an totalen schwachsinn.

und wohin nachher mit dem atommuell ??


Link: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,750875,00.html

In Südostasien gibt es kein einziges Atomkraftwerk, aber das soll sich schon bald ändern: Vietnam, Malaysia und die Philippinen haben ehrgeizige Pläne, um ihren Energiehunger zu stillen. Indonesien plant allein vier Meiler - der erste soll ausgerechnet am Fuß eines Vulkans entstehen.

Hamburg - Die Pläne klingen waghalsig: Seit Jahren schon will Indonesien (http://www.spiegel.de/thema/indonesien/) ins Atomzeitalter vorstoßen, dabei wird das Land immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht. Mal bebt die Erde, mal brechen Vulkane aus, im Dezember 2004 zerstörte ein Tsunami die indonesische Provinz Aceh. Die Riesenwelle fegte durch den gesamten Indischen Ozean und riss in 14 Ländern 230.000 Menschen mit in den Tod.
Aber Indonesiens Regierung will die Atomkraft, auch wenn das Land ähnlich wie Japan im heiklen tektonischen Bereich des pazifischen Feuerrings liegt. Noch ist der Inselstaat ein Entwicklungsland, aber die Wirtschaft wächst schnell und der Energieverbrauch steigt rasant. Seit Ende 2010 gibt es ein Abkommen für den Bau von zwei Atomkraftwerken auf der Hauptinsel Java: Muria 1 und Muria 2 - am Fuß des schlafenden Vulkans Mount Muria. Auch nach der Katastrophe in Japan (http://www.spiegel.de/thema/erdbeben_in_japan_2011/) gibt es bisher keine Reaktion der indonesischen Regierung, die auf eine Änderung der Pläne hindeutet.
Andere Staaten in der Region verfolgen ähnlich ehrgeizige Ziele. Vietnam will 2014 sein erstes Atomkraftwerk bauen. Bis 2020 soll es dort sechs Meiler geben. In Thailand, Malaysia, auf den Philippinen: Überall laufen Planspiele, wie man in den kommenden Jahren an eigene Atomkraftwerke kommen könnte.
Indonesien setzt darauf, dass schon bald der erste Atommeiler südkoreanischer Bauart ans Netz gehen kann: 2015 oder 2016 soll es so weit sein, wie Vertreter der indonesischen Atombehörde Batan auf einem Workshop der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA in Wien im vergangenen Juni darlegten. Insgesamt sollen es vier Atomkraftwerke werden.
Das Land wolle mit Atomstrom seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und den Ausstoß klimaschädlicher Gase reduzieren, heißt es in dem 36-seitigen Batan-Papier "Nuclear Energy Development in Indonesia". Für den AKW-Bau kommen demnach drei mögliche Standorte in Frage: neben Muria noch Banten in West-Java und Bangka im Süden Sumatras.
Laut der World Nuclear Association hat die Regierung insgesamt bereits acht Milliarden Dollar eingeplant, um bis 2025 vier Nuklearanlagen mit einer Leistung von insgesamt sechs Gigawatt laufen zu haben.
Indonesien betreibt bereits drei Forschungsreaktoren: Bandung Triga in West-Java, Kartini in Zentral-Java und GA Siwabessy in West-Java. Der 1987 in Betrieb genommene Forschungsreaktor GA Siwabessy ist mit 30 Megawatt die größte Anlage.
Bereits frühzeitig kam in Indonesien breiter Protest gegen die Atompolitik auf. Tausende Anwohner gingen in der Region auf die Straßen. Sie wiesen vor allem auf die Erdbebengefahr hin. Manche Umweltschützer warnten auch davor, dass durch das Bauvorhaben möglicherweise der Vulkan Mount Muria wieder ausbrechen könnte. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstrierte an der Zentrale des Energiekonzerns Medco in Jakarta. Eine Gruppe islamischer Gelehrter verhängte 2007 eine Fatwa gegen den Bau der Anlagen am Muria-Berg. Die Geistlichen hatten Wissenschaftler, Leute aus der Energieindustrie und Umweltschützer befragt. Am Ende kamen sie in ihrem Rechtsgutachten zu dem Schluss, dass Atomkraft verboten ist. "Wir bezweifeln vor allen Dingen, dass der Betreiber in der Lage sein wird, die Anlage sicher zu unterhalten", zitierte die "Jakarta Post" damals einen der Gelehrten.
Selbst der damalige Vizepräsident Jusuf Kalla begann zu grübeln. Dem "Tagesspiegel" sagte der Politiker damals: "Vielleicht sollten wir noch ein oder zwei Generationen warten, bis die Technologie sicherer ist." Doch die Grübelei führte zu keiner Änderung der Pläne. Kalla ist seit 2009 nicht mehr im Amt - für das Atomkraftwerk gibt es noch kein Aus.


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garuda
24.03.2011, 19:34
Indonesien sollte sich unbedingt auf Sonnenenergie (Solarstrom) konzentrieren! Das ist für Indonesien das beste!

Salam hangat

Jonas

traveltho
24.03.2011, 21:59
Hallo Jonas,

Sonnenenergie klingt ja immer klasse, aber was Solarzellen anbetrifft bin ich nicht wirklich von einem realen Nutzen überzeugt. Warum? Weil die Herstellung der Solarzellen endlos viel Energie kostet, die kaum wieder eingespielt wird - besonders wenn die Oberflächen nicht gepflegt werden.

Aber auch ich bin der Meinung, alles ist in ID besser, als Kernenergie!

Sonnige Grüße,
Thomas

garuda
26.03.2011, 12:38
Hallo Thomas

Das stimmt das die Herstellung der Solarzellen im Moment teuer ist. Aber es ist nur der Anfang und wenn es mehrere Sollarzellen Anbieter auf dem Markt sind wird dadurch Wettbewerb entstehen. Dadurch werden die Preise herumgefeilt bzw. heruntergedrückt. Und ich glaube so wird dann der Kaufkraft angekurbelt. Aber der Staat und die Politik müssen sich auch damit beschäftigen.

Slamam hangat

Jonas

dowe
24.06.2011, 21:54
hallo zusammen


:update


Quelle: handelsblatt.com
Link: http://www.handelsblatt.com/politik/international/-indonesien-sagt-nein-zur-atomkraft/4301308.html

Indonesien sagt "Nein" zur Atomkraft

Der indonesische Präsident Susilo Bangbang Yudhoyono hat die Hoffnungen der Nuklearindustrie auf den baldigen Bau von Atomkraftwerken zerschlagen. Er halte Pläne für den Bau von zunächst zwei Anlagen für bedenklich.

Yudhoyono äußerte seine Bedenken gegenüber AKW's während eines Besuchs in Japan. „Wenn wir die Möglichkeit haben, andere Energiequellen zu erschließen, so werden wir uns dafür entscheiden“, sagte Yudhoyono gegenüber den Medien. Offenbar hat die Katastrophe von Fukushima in der indonesischen Regierung zu einem Umdenken geführt. Vor dem Vorfall hatte Jakarta private Pläne für zwei Atomkraftwerke unterstützt. Indonesien sollte bis 2025 rund vier Prozent seines Energiebedarfs mit Nuklearstrom decken können. Obwohl sich vor allem gegen ein auf der Insel Java geplantes Projekt Opposition der lokalen Bevölkerung formiert hatte, wollten Offizielle das Projekt realisiert sehen.„Was in Japan im März geschehen ist, kann auch in Indonesien geschehen“, sagte Yudhoyono. Die Geologie beider Länder sei sehr ähnlich. Indonesien ist wie Japan stark erdbebengefährdet und liegt auf dem so genannten „Ring des Feuers“, einem seismisch besonders aktiven Teil der Erde. Täglich kommt es in Indonesien zu Erdbeben und kleineren Tsunamis. Ein Erdbeben und eine anschließende Flutwelle hatten die Nuklearkatastrophe von Fukushima ausgelöst.
Beobachter glauben, dass mit Yudhoyonos Aussage zumindest bis zum Ende seiner Amtszeit im Oktober 2014 alle Hoffnungen für den Aufbau einer Atomenergieindustrie zerschlagen sind. Der Präsident sagte, nun müssten alternative Energiequellen wie Geothermie, Solar- und Wasserkraft verstärkt geprüft werden. Die indonesische Volkswirtschaft ist eine der am raschesten wachsenden der Welt. Der mit 240 Millionen Menschen schon heute größte Markt Südostasiens leidet unter chronischen Problemen mit einer ungenügenden, veralteten und überforderten Infrastruktur. Stromausfälle gehören in vielen Gebieten der Inselnation zum Alltag.