Frage zu Krankenhaus auf Bali

[traveltho]

Hallo zusammen,

hat jemand Kenntnisse oder Erfahrungen mit dem Bali Royal Hospital / BROS Hospital in Denpasar auf Bali?

Infos gerne als PN ;-)

Sonnige Grüße,
Thomas

[Balistar]

Zum Glück nicht ;)

[traveltho]

Hey, Balistar,

das ist eine der besten Reaktionen, die ich erwarten konnte! :D

Besten Gruß,
Thomas

[dadong]

Zum Glück habe ich bisher auch noch keine Erfahrungen mit Krankenhäusern auf Bali. :D
Mein Mann lediglich mit einer sehr guten Zahnarztpraxis.

[traveltho]

Huhu fifty,

und auch Deine Worte klingen sehr gut!
Aber selbst aus diesem erlesenen, recht kleinen Forenkreis hier, kenne ich schon mehr als nur eine Person, welche das Krankenhausleben vor Ort erleben mussten.

Bei meinem letzten Besuch auf Bali im Dezember, wurde ich ungewollte sogar Zeuge eines Falles von Methanolvergiftungen.
In den Medien war das Thema ja schon aktuell, aber als plötzlich ein Europäer an mir vorbeigeschoben wurde, der Opfer dieses Alkoholpansch-Problems wurde (diese Person gehörte nicht zu den mir hier im Forum bekannten Personen;)), habe ich nachfolgend mein Bier lieber wieder in Flaschen erwünscht.

Lieben Gruß,
Thomas

[dadong]

Ich bin froh, daß ich noch nicht die Erfahrung machen mußte. :)

Wie ist das eigentlich bei diesen Methanolvergiftungen, schmeckt der Arak anders oder gibt es da keine Geschmacksunterschiede zum "normalen" Arak? In Karangasem schmeckt der Arak ja auch ein wenig spiritusähnlich aber die Einheimischen sagen, daß das der spezielle Geschmack dieses Araks ist und nicht gepanscht. Und das zweite ist bekommt man so eine Vergiftung auch schon von 2 oder 3 Gläschen oder muß man da richtig gebechert haben? Die Locals trinken ja auch nicht gerade wenig davon aber ich habe noch nie von einer Vergiftung in meinem Bekanntenkreis gehört.

[traveltho]

Huhu fifty,

na klar kann man Methanol erkennen, denn es hat einen völlig unverwechselbar, süßlichen Geruch.
Das Problem ist bei den "schlechten Selbstgebrannten" die "Vermarktung".
Wie beim Kaffee, den die lokale Bevölkerung in Indonesien (und auch anderswo) im Wok auf dem offenen Feuer meist ver-rösten, bzw. verbrennen, ist es auch beim schlechten/billigen Brennen von Schnaps dann oft so, dass sie einem "das Aroma" als besonderes Qualitätsmerkmal unterjubeln. ;)
Beim "Methanol" kommt dann noch hinzu, dass dieser oft als Mischgetränk eingesetzt wird und die Aromen von Limonaden und Säften den klassischen Methanolgeruch überdecken.

Einfach mal vorsichtig ein ganz kleines bisschen vom Methanolgeruch schnuppern (VORSICHT! Methanol und Ethanol werden auch durch die Atmung in den Blutkreislauf aufgenommen!) und dann mal an einer Flasche mit z.B. reinem Vodka schnuppern. Der Methanol-Geruch ist unverkennbar! (Frag mal Garuda, der hat es letztens den klassischen Geruch vernehmen müssen :D)

Cherio,
Thomas

[dadong]

Und wann bekommt man diese Vergiftung? Was sind die ersten Merkmale der Vergiftung??(?(

Wo kann ich denn an Methanol schnuppern? Wir haben doch kein Lager zu Hause und ich wüßte auch niemanden, der so etwas lagernd hat.

[garuda]

Yep Thomas, habe den "klassischen" Geruch vernehmen müssen, dank den grünen Mundschutz hat etwas gebessert. :D:D:D

Salam hangat

Jonas

[traveltho]

Huhu fifty,

eine Vergiftung durch Methanol kannst Du ganz einfach bekommen - einfach Methanol trinken ;)

Und wo Du das mal vorsichtig erschnuppern kannst, ist auch nicht wirklich schwierig ;) - in Bastellgeschäften und Campingläden gibt es das, ebenso wie es auch in Baumärkten zu finden ist.

Und was die ersten Merkmale anbetrifft, ist das so eine Sache, denn eine Vergiftung durch Metanol ist aus mehreren Gründen sehr heimtückisch.

Zum Einen tritt eine berauschende Wirkung von Methanol zwar genauso wie bei Ethanol ein, allerdings ist die Wirkung bei Methanol viel schwächer.
Eine der sehr gefährlichen Folgen dabei kann sein, dass man größere Mengen der mit Methanol verschnittenen Spirituose verzehrt, da man ja zunächst keine übliche Wirkung des alkoholischen Getränks verspürt.

Zum Anderen hat Methanol eine sehr viel geringere Affinität für die Alkoholdehydrogenase als Ethanol, das heisst die Aufspaltung von Methanol in seine giftigen Metaboliten Formaldehyd und Ameisensäure tritt oft erst Stunden später ein, nachdem das Ethanol aufgespalten und verstoffwechselt wurde.

Während Ethanol zuerst zu Acetaldehyd, das dann sehr rasch zur für uns recht harmlosen Essigsäure (Essig) oxidiert wird, entsteht bei der Verstoffwechselung von Methanol zunächst das hochgiftige Formaldehyd, welches dann zur nicht minder giftigen, stark sauren Ameisensäure (10x stärker sauer als Essigsäure) oxidiert wird. Diese Ameisensäure wird nur sehr langsam im Körper abgebaut und reichert sich daher an, was eine gefährliche Übersäuerung unseres Blutes zur Folge hat.

Formaldehyd verursacht schon in geringen Konzentrationen Kopfschmerzen, in größeren Mengen schädigt es den Sehnerv (und das kann zur Erblindung führen - daher kommt auch der Spruch, das man vom Saufen blind wird) und kann schließlich zum Tod führen.

Die nach der Aufnahme von Methanol auftretenden Symptome wie Übelkeit, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen, verwechselt man dann leider fälschlicherweise mit einem Kater nach durchzechter Nacht...

In diesem Sinne, Prost!
Thomas

[dadong]

Das Austesten durch trinken ist nicht mein Ding. 8o
Vielen Dank für die genaue Erklärung für Laien - so wie ich. :)

Mir ist nur eins nicht so klar, ist Methanol so viel billiger, so daß die Herstellung des Alkohols dadurch günstiger und der Profit höher wird? Oder dauert der Herstellungsprozeß nicht so lange? :confused:

Uiii, armer Thomas, nun wirst du wieder einmal mit Laienfragen belästigt. Aber so ist es nun einmal, wenn man schon einen Fachmann da hat, möchte man einfach alles wissen. :D

[traveltho]

Huhu fifty,

einfach gesprochen kann man so umschreiben, dass es hierbei um "Qualität" geht.
Methanol und Ethanol sind in ihrer Struktur und in ihren chemischen Eigenschaften sehr ähnlich. Im Vergleich zu Methanol hat Ethanol lediglich eine um ein Atom längere Kohlenstoffkette.
Ethanol entsteht durch Vergärung von Stärke bzw. von dessen Grundbaustein Glucose (Zucker) mittels Hefe. Verwendet man reinen Zucker, entsteht dabei kein Methanol.
Methanol ensteht durch Vergärung von Pektin (dem Grundbaustein α-D-Galacturonsäure, einer der Stärke verwandten Substanz).
Pektin kommt vor Allem in den festen Bestandteilen von Pflanzen vor, z.B. in Stängeln, in Blütenknospen und Blättern, ist aber auch in den Früchten selbst zu finden.
Alkoholischen Getränke sind somit stets nicht nur Ethanol-Wassergemische sondern enthalten hunderte weitere Verbindungen. Unter anderem auch Methanol.
Ein billiger Wein, der auch mit Stengeln und Blättern gekeltert wird, enthält daher auch mehr Methanol, als ein nur aus Weintrauben hergestellter Qualitätswein.
Dennoch sind die Mengen an Methanol in Bier und Wein nicht ausreichend, um eine ernsthafte Gefahr darzustellen.
Das Problem bei Methanol ist die langsamere Verstoffwechselung und die damit verbundene Anreicherung und der dann folgenden Übersäuerung des Blutes.,...
Also, je mehr "Mist" bei der Vergährung verwendet wird, desto "billiger/schlechter die Qualität" durch höheren Methanolanteil.
Ist das noch einigermaßen verständlich geblieben (ich wollte nicht zu tief ins Glas, ähm, ins Thema eintauchen;))?

Lieben Gruß,
Thomas

[dadong]

Verständlich, danke für deine Mühe.
Dann sind also keine Zusatzstoffe drin, sondern der gesamte Acker, um möglichst viel Sprit mit wenig Qualität zu bekommen. :(

[Alonso06]

Hallo,

ich wollte mich mal kurz bei diesem Punkt einschalten und den nicht unwesentlichen Punkt "Steuer" in dieses Thema einbringen.
Wenn hier in Europa Alkohol distiliert wird jeder cl akribisch gemessen um danach die fällige Steuer zu berechnen, - und zu erheben.
Ich bin leider im Moment zu grippig um hier ausführlich auf dieses Thema einzugehen, man sollte aber bedenken, dass die Alkoholpreise in Indonesien in den letzten Jahren massiv angestiegen sind. Ich habe von Gastronomen nur das Wort "Tax" gehört.
Und wenn man weiter einbezieht, dass die Produktionskosten für die Herstellung von Schnaps sehr gering sein können, ich stelle hier besser nicht die Kalkulationskosten von Winzern, Brennereien ein, und man sich die im Vergleich dazu sau teure Steuer sparen kann ...
Da kann man, wenn man dann noch Leute hat, die den schwarz gebrannten Alkohol in gewaschene Original-Flaschen umfüllen, ein nachgemachtes Steuersiegel draufklebt und dann noch die lokalen Vertriebswege bedienen können, verdammt viel Geld verdienen.
Wenn man denn diese kriminelle Energie aufbringt. Dass ist ja bewußt gemacht, auch wenn man sich streiten kann, ob das Brennen selbst einfach nur einfach falsch gelaufen ist. Theoretisch könnte man den Faden sogar noch weiter spinnen, aber das ist was für Verschwörungsfans.

Eins möchte ich aber, da ich in dem Bereich Wein und Sprituosen arbeite, nicht trinken, gestalten, noch anmerken: ich kann nächste Woche in die internen chemischen Analysewerte von Weinen und Sprituosen schauen, ich glaube, lieber Thomas, dass aber da Methanol nicht zu finden sein wird. Oder hoffe das!
Kopfschmerzen werden immer auf Schwefel, Zucker oder Histamine geschoben (selten auf zu viel Ethanol, HiHi!).
Ohne Frage, wie Thomas sagt, ist allerdings Qualität wie bei so vielen Dingen das Entscheidende, so Sachen wie Stängel, Blätter etc haben bei der alkoholischen Gärung, bei der Distillation nichts zu tun.
Ein Beispiel, auch wenn das fast Geheiminsverrat ist (das habe ich heute erst gelesen): für ein Kilo guter Trauben haben Weingüter, denen erlaubt ist Trauben aus dem gleichen Gebiet dazu zu kaufen. in Barolo letztes Jahr acht Euro (!) pro Kilo bezahlt. Und aus einem Kilo Trauben macht man nicht so einfach einen Liter Barolo ...

Ich melde mich zum Them Methanol, bin selbst gespannt, LG Gotthard

[traveltho]

Hallo Gotthard,

normal sind die Methanolanteile so gering, dass sie nicht anführungspflichtig sind, aber ich bin mal gespannt, was Du wohl vielleicht erfahren wirst ;)

Ich habe mich lediglich auf den wissenschaftlichen Bereich gestützt mit den "kurzen" Infos für fifty :D

In diesem Sinne: "Prost"

Sonnige Grüße,
Thomas