Indonesische Gastfreunschaft - kann ich die auch bieten?

[PetraZ]

Ihr Lieben!

In Kuta/Lombok und auch hier in Graz erlebe ich immer wieder eine für mich grossartige Gemeinschaft von Indonesiern, die überaus gastfreundlich sind. Viele Hände helfen zusammen und es kann im Nu ein mehr oder weniger grosses Treffen entstehen mit Essen, Käcker, Kuchen, Tratschen, Lachen, Zusammensitzen, Diskussion .....

Da ich selber als Single lebe und aus Erfahrung keine Grossfamilie kenne, denke ich daran, wie ich mich verhalten werde, wenn ich eines Tages einen längeren Zeitraum in Indonesien verbringe. Kann ich der Gastfreundschaft meiner lieben Freunde gerecht werden?

Wie erlebt ihr die Qualität der indonesischen Gastfreundschaft und den kulturellen Hintergrund?

[brigit]

Hallo Petra

ich kann dir nur von meinen Erfahrungen berichten.
Da wir in einem kleinen Dorf bei Lovina im Norden unser Haus haben, sind diese sicher nicht mit dem Süden vergleichbar. Wir haben uns gut integriert und werden als "Dorfbewohner" und Familienangehörige betrachtet. Das bedeutet natürlich auch für uns immer ein Haus der offenen Tür zu haben und es ist selbstverständlich, dass zum Beispiel unser Pool während unserer Anwesenheit den Kindern der Nachbarschaft ab und zu zur Verfügung steht. Das macht uns allen Spass.
Irgendeiner der Nachbarn kommt immer auf einen kleinen Schwatz ( mit Händen und Füssen) vorbei, und bei einem aufgeschlagenen Knie sind wir auch die ersten Ansprechpartner. Durch die "Spende" einer Strassenlaterne wurde ich offiziell in die Dorfgemeinschaft aufgenommen und darf jetzt, wenn ich möchte auch im Dorftempel beten.
Zum Abschluss jedes Aufenthaltes gibt es bei uns für die ganze Nachbarschaft ein grosses Spanferkelessen. Da darf ich zwar nichts vorbereiten, das machen die Männer, aber alle freuen sich drauf.
Mehr kann ich dir dazu auch nicht sagen, da deine Frage für mich etwas vage rüberkommt.
Den Menschen mit Freundlichkeit zu begegnen und die Sitten und die Kultur zu beachten ist ja selbstverständlich. Alles weitere ergibt sich von selbst.

LG Brigit

[PetraZ]

Liebe Brigit!

Lieben Dank für deinen Erfahrungsbericht! Das hilft mir schon sehr. Meine Frage habe ich gestellt, da ich stets bloss für ein paar Wochen nach Lombok fahre. Zum einen habe ich nun ein Grundstück auf Lombok und zum anderen möchte ich näherer Zukunft mal länger bleiben als nur Urlaub. Bei meinen Auftenthalten bin ich stets in mitten von Leuten, mit viel Essen, Kaffee, Tee ... versorgt im Dorf gewesen. In Ermangelung eines eigenen Hauses gab es ja noch keine Gegenbesuche.

Daher meine Frage, denn ich BIn nicht sicher ob ich den Ansturm der Besucher auch gerecht werden kann. Ich möchte die vielen Freunde ja keineswegs enttäuschen. Weisst du was ich meine? Ich lebe hier alleine und koche gar nix oder kaum. Bei den Freunden in Lombok wird stets Essen aufgetischt - da käme ich betimmt nicht mit - mit der Gastfreundschaft. Klingt vielleicht banal - ist mir aber äusserst wichtig.

[Webadmin]

Selamat Pagi, Petra

wie komme ich dazu, nachts um 3:30 Uhr ins Board zu gehen ?? Dumm das, wenn man nicht schlafen kann.

Zurück zum Thema: diesbezüglich brauchst Du Dir wirklich keinen Kopf zu machen. Als ich in Bali den sakralen Akt der Haussäuberung machen ließ war es uns auch nicht danach, für über 20 Personen zu kochen.

Hätte sich dann ohnehin die Frage gestellt, wie sie mit deutscher Küche klarkommen.

Ein Warung um die Ecke hat dann - so meine ich es in Erinnerung zu haben - für 25 Personen Menüs zusammengestellt. Das Ganze kostete mich keine 100.000 Rp.. Die Besitzerin des Warungs war Happy, und wir hatten keinen Stress. Und das Essen war wirklich ausgezeichnet. Schau mal auf meiner Homepage nach den Bildern der Enweihungsfete.

Grüße
Gregor

[PetraZ]

Lieber Gregor!

Da hast du sicher Recht, die Menschen rundherum kochen oder verkaufen sicher gerne was Gutes zum Essen.

Es kann auch gut sein, dass ich mir vorab zu viele Gedanken mache. Genaugenommen werde ich ja auch nicht immer zu hause sein und kochen so wie einheimische Frauen.

Die Gastfreundschaft der Menschen in Lombok hat mich bei meinem letzten Aufenthalt jedenfalls wieder fasziniert. Es wird sofort Tee serviert und die Frage 'sudah makan' wird stets gestellt. (jast du schon gegessen?)

Im Dezember gab es gerade viel cumi-cumi (Squids) - meine Güte fidne ich das lecker, im Dorf bei den Einheimischen zu essen!

Im Geschäft ums Ecke gabs auch immer so gute kleine Kuchenstücke mit z.B. Kokos. *mhhhh* lecker

Erwähnte ich schon, dass ich indonesisches Essen - makan Lombok asli - liebe? :]