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Wolle
12.05.2006, 21:14
Hallöchen,

in Bali herrscht der Hinduismus vor. Wer aber weiß mehr davon ???
Wie leben die Menschen in Stadt und Land darin ?

Was bedeutet Hinduismus als Religion auf Bali ????

Grüßle
Wolle

Webadmin
14.05.2006, 00:15
Hallo Wolle,

Frage: zu faul zu suchen ???? :D

Quelle: evalid.de
Link: http://www.evalid.de/index.php?Content=hindu.php

Text:

BALINESISCHER HINDUISMUS

Dem Menschen stehen im Balinesichen Hinduismus Verhaltensregeln zur Verfügung, mit deren Hilfe er seine Verpflichtungen gegenüber den Mächten der Natur bestimmen und die natürlichen Impulse von außen kontrollieren kann. Dabei helfen ihm die Referenzpunkte von Kaja und Kelod und die Himmelsrichtungen. Die Richtung Kaja liegt in Richtung des Inlandes und des Vulkanes Gunung Agung als kosmisches Zentrum. Aus den Bergen kommen die Flüsse und die Fruchtbarkeit für die Felder. Diese Richtung steht für alle günstigen Einflüße. Die Richtung KELOD liegt in Richtung des Meeres. Alle ungünstigen, schädlichen und ominösen Einflüße wie Krankheiten und dämonische Kräfte kommen von dort. Auch die Himmelsrichtungen der auf- und untergehenden Sonne haben ihre Bedeutung. Der Osten (kangin) ist die Richtung aus der Licht und Leben stammen. Aus dem Westen (kauh) stammen Dunkelheit und Tod. Die Erde und der Boden sind zwar die Sphäre der Sitz der Dämonen, jedoch bringen sie mit der fruchtbaren Energie für die Landwirtschaft auch günstige Einflüsse. Der Mond steht für die Unterwelt, Vollmond und zunehmender Mond für die positiven Einflüße der Oberwelt. Die Gegensätze von Leben und Tod, hell und dunkel, Tag und Nacht, heilig und profan, rein und unrein gehören ebenso als fester Bestandteil des Lebens zum Kosmos wie auch Kaja- und Kelod-Mächte, die sich als gleichermaßen geordnete, positive und negative Kräfte im Rahmen des gleichen Kosmos einander ergänzen und ihren berechenbaren Beitrag leisten.

Der Kosmos des Balinesischen Hinduismus ist insgesamt dreigeteilt: es existiert die Oberwelt der Götter, die Unterwelt der Dämonen und Geister und die Zwischenwelt des Menschen. Die Götter kommen bei Tempelfesten hinunter in diese Welt, um etwas von dem zu erhalten, wozu sie als rechtmäßige Besitzer des Landes ein Anrecht haben. Sie werden mit Essen und Trinken versorgt und unterhalten. In der Zwischenwelt lebt der Mensch, der ein Ebenbild des Kosmos im Kleinen darstellt. Auch in ihm wirken komplementäre Kräfte. Der erdnahe und der Unterwelt zugehörige Körper verunreinigt ständig die zur Oberwelt gehörenden Teile der Seele und des Kopfes, durch den das Göttliche in den Körper eintritt. Diesem Vorgang kann durch Reinigungszeremonien entgegengewirkt werden. Das Herz und der Rumpf befinden sich in einer Zwischenzone. Nach dem Tod und der vollständigen Reinigung von körperlichen Unreinheiten steigt der Mensch als vergöttlichter Ahn in die Oberwelt auf.

Der Aufbau des dreiteiligen Kosmos wird repräsentiert durch den Tempelturm Meru und den Bade, den Turm, mit dem ein Leichnam zur Verbrennungszeremonie transportiert wird. Der Unterbau besteht aus Bambus und ruht auf einer Schlange und einer Schildkröte, die für die Unterwelt stehen. Der Mittelbau als das Zwischenreich enthält einen Pavillon für den menschlichen Leichnam bzw. als Versammlungsort für die Götter, wenn diese ins Zwischenreich niederkommen. Darüber erhebt sich ein Staffeldach mit bis zu elf Stufen in ungerader Anzahl für die Oberwelt.

Die Oberwelt der Hindu-Gottheiten besteht in der Trimurti aus drei Elementen, wobei das dritte Element als die höhere Einheit angesehen wird. Im Zentrum der Dreifaltigkeit steht der oberste Schöpfergott Siwa, die Quelle aller Dinge und des Lebens. Er ist die Synthese aller natürlichen Kräfte. Er ist der alles zerstörende und so zum Anfang zurückführende, allmächtige höchste Gott. Alle anderen Götter sind ihm unterlegen oder Manifestationen bestimmter Aspekte seiner Macht. Als Batara Guru ist er der Schöpfergott, Vater der Menschheit und Oberster Lehrer, als Surya, der Sonnengott, und Mahadewa, der Berggott wird er vom Vulkan Gunung Agung verkörpert. Der kosmische Position der Götter läßt sich mit Hilfe der Himmelsrichtungen beschreiben. Im Norden steht die Kelod-Macht, der Zerstörer Wisnu. sein Element ist das Wasser. Sein Sitz ist in Seen, im Meer und in den Bewässerungsanlagen der Reisfelder. Im Süden steht die kaja-Macht, der Schöpfer Brahma. Sein Element ist das Feuer. Bei der Vierfaltigkeit bzw. nach Ergänzung um das Zentrum Fünffaltigkeit kommen zu der oben beschriebenen Götterwelt die Siwa-Aspekte Iswara im Osten, und Mahadewa im Westen hinzu. In der NAWA-SANGA, der Acht- bzw. Neunfaltigkeit, kommen noch weitere Siwa-Aspekte hinzu.

Die Gottheit SANG HYANG WIDI stellt neben Siwa als oberste Gottheit die Weltordnung und die Einheit aller Göttermacht dar. Er ist das unpersönliche Göttliche und repräsentiert als bestrafender Richter die kosmische und moralische Ordnung. Als erstes Wesen im Nichts fühlte er sich einsam und zeugte vier Söhne. Diese stellten sich als inkompetent für die Aufgabe der Schöpfung der Welt heraus. Die Aufgabe wurde daraufhin dem fähigeren fünften Sohn Siwa übertragen, dem die vier als die Gottheiten Iswara, Brahma, Mahadewa und Wisnu in den vier Himmelsrichtungen als Wächter zugeteilt wurden.

Die Göttin, die Siwa zur Seite steht, ist Batari Uma, die Mutter der Natur. In ihrer Personifikation als die Schöne Dewi Sri ist sie die Reis- und Erntegöttin, als Prtiwi die Göttin aller Energie der Erde, als Giriputri steht sie als Berggöttin Mahadewa zur Seite, gemeinsam mit Siwas Personifikation Kala Rudra, dem Gott der Finsternis herrscht sie als Todesgöttin Durga auf Friedhöfen und im Totentempel über Dämonen, Geister, Hexen und verbreitet Pest, Tod und Zerstörung. Die Aktivitäten der Werwölfe, Hexen und Riesen richten sich nicht nach den Regeln der kosmischen Ordnung, sondern kehren diese um. Daher werden sie als unberechenbar und gefährlich angesehen.

Die Mächte der Ober- und Unterwelt werden gleichermaßen im Tempel angerufen. Die Kaja-Mächte der Oberwelt, die Götter und vergöttlichten Ahnen, werden für Segnung und Hilfe verehrt, die schädlichen Einflüsse der Kelod-Mächte der Unterwelt, zu der auch die noch nicht greinigten Toten gezählt werden, werden abgewehrt, zufrieden oder günstig gestimmt oder unschädlich gemacht. So werden sie zu den eigenen Gunsten beeinflußt oder als Schutzgeister gewonnen. Es wird unterschieden zwischen den drei Dorftempeln Pura Dalem, Pura Puseh und Pura Bale Agung und den Reichstempeln, Gruppentempeln und dem Haustempel. Der PURA DALEM, der Totentempel liegt seewärts unterhalb des Dorfes. Er dient der Aufrechterhaltung einer guten Verbindung zu den Mächten der Unterwelt, damit diese an schädlichem Einfluß verlieren. Der Ursprungstempel PURA PUSEH wird in Richtung KAJA über dem Dorf erbaut. Er ist der Sitz der vergöttlichten Ahnen und stellt die Verbindung zur Oberwelt her. Für das Dorf ist der Tempel der Ort des Empfangs, der Opfer und der Unterhaltung für die vergöttlichten Gründer, ersten Dorfbewohner und Herren des Dorfbodens. Der Versammlungstempel PURA BALE AGUNG stellt als überdachte Halle den Versammlungsort der Dorfgemeinschaft für zeremonielle Mahle mit den Ahnen dar.

Zu den Gruppentempeln gehören der Clantempel für die gemeinsamen Vorfahren des Clans, für Siwa und den Nationalhelden Maspait und der Familientempel für die Ahnen der Familie. Außerdem gibt es noch Tempel von Genossenschaften zur Bewässerung der Reisfelder für die Reisgöttin Dewi Sri und andere Tempel etwa von Tanzgruppen.

Dem Fürstenhaus vorbehalten ist der Bau des Staatstempels, der der Verehrung und Erhaltung des Reiches als Ganzen und als Versammlungsort gilt. In Bali gibt es folgende Staatstempel: Pura Kehen in Bangli, Batu Kau in Tabanan, Goa lawah in Kusamba, Ulu Watu auf einer Landspitze im Süden der Halbinsel Bukit, Sakenan in Serangan und Besakih an den Hängen des Gunung Agung. Das Fürstenhaus verfügt weiterhin über einen Ahnentempel. Hierbei handelt es sich um ein Steingebäude mit Götterbildern und Tempelwächtern für den Kontakt zu den vergöttlichten Mitgliedern der Herrscher-Dynastie.

Der Haustempel SANGGAH oder bei höheren Kasten der PEMERAJAN steht auf dem Familienbesitz in Richtung KAJA. Der wichtigste Bestandteil des Haustempels als Verbindung zur Oberwelt ist der Ursprungsschrein. Er dient dem Opfer für die männlichen und weiblichen Vorfahren und für Siwa. Außerdem enthält der Haustempel Opfersäulen für den Beschützer von Grund und Boden und den Vermittler zwischen den Menschen und den Göttern. Der Pemerajan besitzt zusätzlich Schreine für Siwa und den Kulturbringer Maspait.

Der balinesische Tempel besteht aus den drei Höfen Jaba, Jaba Tengah und Jeroan, in Nord-Bali finden sich häufig nur zwei Höfe. Der Vorderhof JABA beinhaltet den Turm für die Holztrommel, die zur rituellen oder kooperativen Zusammenkunft der Gemeinde, zur Ankündigung der Ankunft der Göttern. Im Vorderhof werden die Speisen für die Opfer zubereitet. Der Zentralhof JABA TENGAH ist der Ort für die Versammlung der Gemeinde und für das Orchester, das die die Götter und die Gemeinde unterhält. Im hinteren Hof JEROAN werden die Götter bei ihrer Niederkunft in die Welt der Menschen empfangen. Hier stehen der Meru, weitere Schreine und Altare und Sitzreihen. Ein Thron als Aufenthaltsort für die Götter, besonders für den Berg- und Sonnengott Siwa steht an der hinteren Mauer erhöht auf 2-3 Steinstufen in Kaja-Richtung.

Wichtige Bestandteile des Tempels sind die Pavillons oder BALE. Sie denen entweder als der Versammlungsplatz für die Götter nach ihrer Niederkunft oder als Platz für den Brahmanenpriester, von dem aus er die rituellen Prozeduren, wie die Herstellung von heiligem Wasser leitet. Außerhalb des Tempels steht die Hahnenkampfarena. Diese Kämpfe werden als rituelle Blutopfer im Rahmen der Tempelfeste durchgeführt und sollen die Dämonen in der Gefolgschaft der Götter vom Tempelbereich verbannen. Das Eingangstor des Tempels, über dem eine Dämonenkopf wacht, besteht entweder aus zwei gespaltenen Hälften oder aus einer überdachten Pyramide. Zum Tor führt eine Treppe und es ist nur breit genug für eine Person. Es ist nur dann geöffnet, wenn die Götter sich im Tempel aufhalten.

Es wird unterschieden zwischen fünf Brahmanischen Ritualen unter Anwesenheit der Priester. Es gibt das Opfer für die Götter und Ahnen im Rahmen von Tempelfesten, das Opfer für die Menschen als Passageriten, das Opfer für die toten Ahnen, das exorzistische Opfer gegen den Einfluß von Dämonen und das Ritual der Priesterweihe.

Passageriten bereiten das Kind auf seine späteren Rechte und Pflichten in der Gemeinschaft vor. Gleichzeitig sollen die Riten Schutz und Gesundheit bringen, wenn sie mit zunehmendem Alter nicht von den Götter beaufsichtigt werden. Kinder werden in ihren ersten Lebensjahren als etwas Göttliches behandelt. Ihre Füße dürfen erst nach ihrem ersten Geburtstag den Boden berühren. Sie scheinen begünstigt für Leistungen für die Götter, wie bei Opfern oder im Tanz. Die hier beschriebenen Rituale sind in den Rahmen des uku-Jahres gesetzt, das aus sechs 35-Tage-'Monaten' besteht, die jeweils fünf 7-Tage-Wochen umfassen. Parallel zur 7-Tage-Woche gibt es noch weitere Einheiten mit einer Länge von einem bis zu zehn Tagen, deren Kombination günstige Tage für wichtige Ereignisse bestimmt. Auch das Sonnen- bzw. Mondjahr mit 12 Monaten von Neumond bis Neumond hat seine Bedeutung für das Neujahrsfest Nyepi und wichtige Reinigungszeremonien.

Die ersten Passageriten im Leben eines Kindes beziehen sich auf die Reinigung der durch Schwangerschaft und Geburt verunreinigten Mutter, um ihr den Zutritt zu den Tempeln wieder zu ermöglichen. Am 105. Tag nach der Geburt findet die Namensgebung im Rahmen des Drei-Monats-Festes statt. Am 210. Tag wird der erste Geburtstag gefeiert. Weitere rituelle Ereignisse sind das Abfallen der Nabelschnur, der erste Zahn und der erste permanente Zahn, das Erreichen der Pubertät, die Geburtstage, das Stechen von Ohrlöchern und das Feilen der Zähne. Mit der Heirat werden die Ehepartner als vollwertige Mitglieder der Gemeinschaft angesehen und von ihren rituellen Pflichten erlöst. Sie müssen fortan nur noch für die Durchführung der Riten ihrer Kinder sorgen.

Der letzte Passageritus für den Menschen ist die gemeinschaftliche Verabschiedung der Toten. Mit dem Tod fällt der Mensch der Macht der Unterwelt zu. Daher muß der Körper des Toten aus dem Haus entfernt, die Seele mit heiligem Wasser von körperlichen Unreinheiten gereinigt, begraben und verbrannt werden, um ihm den Weg zur Welt der vergöttlichten Ahnen und in den Haus- oder Ahnentempel zu eröffnen. Die schädlichen Einflüße durch den Kontakt mit dem Tod müssen durch Exorzieren ausgeglichen werden. Der Zeitpunkt für die Verbrennung ist gekommen, wenn der richtige Beerdigungsort gefunden und die Opfergaben zusammengetragen sind. Dann wird der Leichnam ausgegraben und persönlich bzw. in Form einer vom Verstorbenen beseelten Puppe verbrannt. Der Leichnam wird in dem Leichenturm zum Verbrennungsplatz gebracht und in einem künstlichen Tierkörper verstaut, der dann mit dem Turm verbrannt wird. Die Asche wird in einen Fluß oder ins Meer verstreut. Nach weiteren Reinigungszeremonien ist der Tote vollständig gereinigt und vergöttlicht.

Die balinesischen Priester, die PEDANDA, stammen aus der Brahmanenkaste. Bereits in der Kindheit studiert er die religiöse Literatur und das Javanische, pflegt eine strenge Lebensweise unter einem Lehrer und schließt mit einem Examen und der Priesterweihe seine Ausbildung ab. Der Pedanda ist ursprünglich der Leiter der Kulthandlungen und der Lehrer am Fürstenhof. Da das Vorbild des Fürsten nachgeahmt wurde, ist ein Pedanda bei vielen Zeremonien des Volkskultes in Tempeln oder bei Passageriten anwesend. Seine Hauptaufgabe liegt in der Zubereitung von heiligem Wasser. Der siwaistische und der buddhistische Priester unterscheiden sich in ihren Kultgegenständen, ihrer Lebensweise, Haartracht und darin, daß ersterer der Oberwelt zugerechnet wird und Nahrungsvorschriften beachten muß, während letzterer sich allein durch geistige Selbstbeherrschung auszeichnet. Der Nicht-Brahmanische, exorzistische SENGGULU, wird wie der Buddhistische Priester der Unterwelt zugerechnet und steht in Verbindung zu Wisnu. Auch der Tempelwächter PEMANGKU steht zwar hierarchisch unter dem Pedanda für die Volksreligion, führt aber leitend alle Schritte der Tempelrituale durch.

Ende des ersten Akts.. ;)

Grüße
Gregor

Webadmin
14.05.2006, 00:20
Und hier weitere Informationen:

Quelle: Asien-Feste.de
Link: http://www.asien-feste.de/Fest-Motive/Hinduismus/hinduismus.html

Lesen musst Du schon selbst... :D

Grüße
Gregor

Webadmin
14.05.2006, 00:23
Und noch einer:

Quelle: Eurasisches Magazin
Link: http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20050917

Grüße
Gregor

Wolle
14.05.2006, 18:17
Also, Gregor,
zu Faul zu suchen bestimmt nicht, Wissen wo , fehlt !!!!!!

Für den umpfangreichen Beitrag und Deine große Mühen kann ich mich nur herzlich bedanken !!!

:danke: :danke: :danke:

Grüßle,
Wolle

Webadmin
20.06.2006, 15:59
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<div id="inhalt">
Hallo Zusammen,<p>hier noch etwas zur balinesischen Religion:</p>
<p>Der Spitzname Balis – „Insel der Götter und Dämonen“ kommt
nicht von Ungefähr: Religion prägt das Leben auf der Insel in
jeder erdenklichen Form. Das alltägliche Speiseopfer für die
Ahnen, der Hahnenkampf als Beginn für Tempelfeste, der Tanz
eines jungen Mädchens oder die rituelle Totenverbrennung – der
Glaube äußert sich farbenfroh, sinnlich und vielfältig. Die
Vulkane sind Göttersitze und werden als solche verehrt. Selbst
der balinesische König benannte sich einst nach dem Badung Agung,
dem heiligen Berg. Unter dem Titel Dewa Agung herrschte seine
Dynastie mehrere Jahrhunderte über Bali. Ein Zufall? Oder
gelenkt von den Göttern?</p>
<p>Bali ist mit seiner Nachbarinsel Lombok einzige hinduistische
Enklave außerhalb Indiens. Doch nicht nur das: In Indonesien
leben die meisten Moslems der Welt. Trotzdem hielt sich der
Hinduismus als einzige balinesische Religion bis heute – obwohl
er sich hier weit von seinen indischen Wurzeln entfernte: Einst
brachten indische Händler den Hinduismus nach Indonesien. Auf
Java vermischte er sich mit dem Buddhismus und einheimischen
Religionen. Von hier aus kam er durch die Heirat einer
javanischen Prinzessin mit einem balinesischen Thronfolger nach
Bali. Auf Bali angekommen, vermischte sich der javanische
Glauben mit dem uralten Animismus und dem Ahnenkult. So
entwickelte sich mit der Zeit die so genannte
Hindu-Dharma-Religion, zu der sich heute 94 Prozent der
Balinesen bekennen.</p>
<p>Noch immer bilden der Glaube an die Beseeltheit der Natur und
die Verehrung der Ahnen den Kern der balinesischen Religion.
Dies äußert sich vor allem in den noch immer vorhandenen
Praktiken der Trancetänze und Dämonenopfer. Das religiöse Leben
eines Balinesen ist hauptsächlich von vielen alltäglichen
Ritualen bestimmt. Diese dienen dazu, den Gläubigen in Einklang
mit dem Kosmos und seinen göttlichen Prinzipien zu bringen. Da
der Mensch zwischen den kosmischen Polen liegt, muss er die
Harmonie, die Gleichmäßigkeit, wahren. Daher bringen die
Gläubigen sowohl den Göttern als auch den Dämonen tagtäglich
Opfergaben dar. Die Gaben werden in mühevoller Kleinarbeit
gefertigt – vom Reiskorn bis hin zum kunstvoll gestalteten
Speiseopfer.</p>
<p>Neben den Gottheiten ist der Glaube an die Wiedergeburt ein
deutliches Erbe des Hinduismus. Anders als in Indien glauben
Balinesen jedoch, in der eigenen Sippe wiedergeboren zu werden.
Wie im indischen Vorbild bestimmt auch in der balinesischen
Religion das Karma den Rang des Wiedergeborenen. Ziel des ewigen
Kreislaufes zwischen Leben und Tod ist es, die Vereinigung der
Seele mit dem höchsten Gott durch ein möglichst tugendhaftes
Leben zu erreichen.</p>
<p>Auf Bali herrschen die hinduistischen Gottheiten. Oberste
Götter sind der Schöpfer Brahma, der Bewahrer Vishnu sowie der
Zerstörer und Erneuerer Shiva. Zusammen bilden sie die heilige
Dreifaltigkeit. Neben ihnen gibt es unzählige weitere Gottheiten
– zuständig für Fruchtbarkeit, Glück, Weisheit und vieles mehr.
Für jede Lebenslage gibt es einen zuständigen Gott. Sie alle
sind jedoch nur Manifestationen des einzigen wahren Gottes: Sang
Hyang Widi Wasa.</p>
<p>Oft wird Bali die „Insel der 10.000 Tempel“ genannt.
Realistisch betrachtet sind es etwa doppelt so viele Tempel und
Schreine – die Familientempel mit ihren Ahnenschreinen
ausgenommen. Jede Dorfgemeinschaft besitzt allein schon drei
Tempel: der Ursprungstempel, der Dorftempel und der
Unterweltstempel. Hierzu kommen Bezirkstempel und Tempel der
Reisgenossenschaften. Die alten Fürstengeschlechter besaßen
Reich- und Staatstempel. Doch damit noch nicht genug: hinzu
kommt der balinesische pura, der&nbsp;nur zu Festtagen von den
Gläubigen betreten wird. Nur wenn die Götter zu Besuch kommen,
werden diese Tempel festlich geschmückt und mit reichhaltigen
Opfergaben bestückt.</p>
<p>Ihr könnt die Tempel jederzeit besuchen, doch dabei solltet
ihr einige Regeln beachten. Ohne den traditionellen Schal
selendang ist das Betreten verboten, diese können jedoch am
Eingang geliehen werden. Menschen mit blutenden Wunden und
Frauen während ihrer Menstruation dürfen den Tempel ebenfalls
nicht betreten, da Blut das Gotteshaus entweiht.<br>
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Grüße<p>Gregor</div>
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