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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rumidjah, eine Christin in Indonesien 26.02.07 23:10 Arte


Warkop
26.02.2007, 14:14
ARTE - Montag, 26. Februar 2007 um 23.10 Uhr


Indonesien ist der Staat auf der Welt mit der größten Anzahl von Muslimen. Nach dem Sturz des Diktators Suharto geriet das Land ins Chaos. Der niederländische Filmemacher Leonard Retel Helmrich zeigt am Beispiel einer Christin, deren Sohn zum Islam übertritt, das Alltagsleben in dem Inselstaat.


ARTE F Indonesien hat mit seinen 240 Millionen Einwohnern die größte muslimische Gemeinde der Welt. Seit dem erzwungenen Rücktritt des Diktators Suharto im Jahr 1998 lebt das Land im politischen und sozialen Chaos. Wie sieht der indonesische Alltag aus?
Die 62-jährige Rumidjah ist Christin. Sie lebt mit ihrem Sohn Bakti und ihrer Enkelin Tari in Jakarta. Die Stadt breitet sich im Wildwuchs aus, denn täglich fliehen Menschen aus den von Armut und Hunger heimgesuchten ländlichen Gebieten in die Hauptstadt.
Der Islam, die verbreitetste Religion im Lande, ist eine der wenigen festen Bezugspunkte für die zersplitterte Bevölkerung. Allerdings gewinnen fundamentalistische Strömungen an Einfluss. Als Bakti vom Christentum zum Islam übertritt, weil er eine Muslimin heiraten will, beschließt Rumidjah, in ihr Heimatdorf zurückzukehren. Üppige Palmen und exotische Pflanzen lassen die staubige Betonstadt schnell vergessen. Doch auf Rumidjahs anfängliches Glück über die Rückkehr in ihre Heimat folgt bald Ernüchterung: Sie findet nur mit Mühe Arbeit auf den Reisfeldern, und außerdem leidet sie unter der Trennung von ihrer Enkelin. Ob sie wohl jemals die paradiesische Seite ihres Landes kennen lernen wird? Rumidjah lässt den Filmemacher ganz selbstverständlich Einblick in ihr Leben nehmen. Das macht den Charme dieses Dokumentarfilms aus, der ein ganz persönliches Porträt einer Frau zeichnet und zugleich viel über Indonesien erzählt.