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In der Tat ist das Problem bei weitem nicht gelöst, man hat eigentlich noch gar nicht begonnen, an einer wirklichen Lösung zu arbeiten.
Auf den ersten Blick, scheint sich die Lage zwar oberflächlich gebesssert zu haben. In den Dörfern gibt es deutlich weniger streunende und verwilderte Hunde. Es werden nach wie vor in großer Zahl Hunde erschossen, man hört es täglich. Andererseits ist das wohl keine Lösung - zumindest funktioniert sie nicht isolliert. In der örtlichen Presse wurde von einer Konferenz zum Thema Tollwut auf Bali berichtet, auf der auch Experten der WHO anwesend waren. Tenor: Es gibt keine Erkenntnisse darüber, dass alleine das Töten streunender Tiere die Epedemie eindämmt. Auf anderen Inseln (z. B. Flores) sei dies im Gegenteil erfolglos gewesen. Vielmehr müssten gleichzeitig 70 % der verbleibenden Hundepopulation geimpft werden. Solche Impfprogramme gibt es aber nicht.
Wenn man mit Balinesen über dieses Thema spricht, erntete man nichts als ein Achselzucken. Dabei ist die Bedrohung für den Tourismus riesig. Wenn erst einmal die ersten Touristen an Tollwut erkrankt bzw. gestorben sind - und das kann nach einem Biss ja eine lange Zeit dauern - wird sich die internationale Presse auf Bali einschießen. Und ich muss sagen: zurecht!! Wie hier mit der Epedemie und damit mit der Gesundheit der eigenen Bevölkerung und der Gäste umgegangen wird, ist ein Skandal.
Eine kleine Anmerkung zu Werners Beitrag: Wenn ich den Fall richtig verstande haben, dann ist zwar im Sanglah Hospital ausreichend Impfstoff vorhanden, allerdings ist dieser nicht für Kinder freigegeben. Deshalb unterblieb die Impfung des 5-jährigen Jungen, der vor einigen Tagen an Tollwut starb.
Touristen kann man wirklich nur raten, jeden Kontakt mit Warmblütern zu vermeiden. Mir graust es jedes Mal, wenn ich am Affenwald vorbeifahre und die Scharen von Touristen sehe, die sich mit einem Affen auf der Schulter fotografieren lassen.
Von den ganzen Verrückten, die meinen noch jedes arme, arme Hündchen und jedes Eichhörnchen füttern zu müssen, ganz zu schweigen.
Salam dari Ubud
Matthias
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