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Thema: Sumatra
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Alt 27.06.2016, 10:31   #6
dadong
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dadong befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
Zweite Tour nach Sumatra

Unsere zweite Tour nach Sumatra in Verbindung mit Penang - 02.-17.06.2016

Im Mai waren wir zum Tauchen auf Pulau Weh und jetzt ging es zum Trekken. Wanderschuhe und Stöcke waren dabei.
Als Stationen hatten wir uns Berastagi, Tuk-Tuk/Lake Toba und Bukit Lawang ausgesucht und die Unterkünfte bereits im vorhinein über booking.com gebucht. Für die Transfers hatten wir 2 Empfehlungen - einen deutsch- und einen englischsprachigen Fahrer. Wir haben uns aus verschiedenen Gründen für den englischsprachigen entschieden. Obwohl die Entfernungen nicht so weit sind, dauern die Transfers. Die Strassen sind überwiegend in gutem Zustand. Allerdings sind zwischendurch immer wieder total desolate Abschnitte mit Riesenschlaglöchern und Restbeständen an Aspalt.

1. Station BERASTAGI, 1.500 m über NN. 02.-04.06.2016
Berastagi ist bekannt für den sehr aktiven Vulkan Sinabung und Vulkan Sibayak, Obst- und Gemüseanbau sowie als Wochenendziel der Bewohner von Medan. Durch die Höhe ist es am Abend recht frisch und so was suchen die Stadtbewohner.
Flug bis Medan, Abholung von Samri und unserem Vulkanguide Geleng Avend (Dr. Vulcano = Vulkanfreak). Berastagi ist ca. 80 km von Medan entfernt. Also ein Katzensprung. Dieser Katzensprung dauert allerdings mit einem guten Fahrer 3 Stunden. Medan ist ein Moloch und es dauert ewig bis man endlich draussen ist. Die Strasse nach Berastagi steigt ständig an und hat teilweise Haarnadelkurven, in denen sich keine 2 Lastwägen begegnen können. Durch den stetigen Anstieg und der Überladung schleichen die LKWs mit sehr geringem Tempo dahin, überholen ist durch den Gegenverkehr kaum möglich. Fahrer möchte ich da nicht sein.
Am nächsten Morgen stand der Vulkan Sibayak auf dem Programm. Vom Parkplatz ging es gemütlich die total kaputte Strasse hoch. Wenn man lauffaul ist, sollte man dort einen Allradwagen buchen, sonst keine Chance. Nach ca. 60 Minuten waren wir am Ausgangspunkt zur Vulkanbesteigung. Zu Ferienzeiten und an Wochenenden campen sehr viele junge Leute am Sibayak, leider nehmen sie ihren Abfall nicht mit.
Der Aufstieg war ok. Manche Stellen ein wenig rutschig und man sollte Schuhe mit einer griffigen Sohle haben, wir hatten leichte Bergschuhe und Wanderstöcke mit. Unterwegs tolle Ausblicke auf den aktiven Sinabung und der Landschaft rundherum. Auch konnte man immer wieder Eruptionen am Sinabung beobachten. Nach ca. 1 Stunde waren wir bei den aktiven Stellen. Schon weit vorher sah man den Dampf und hörte das Zischen. Aus allen Spalten kam der schwefelhaltige Dampf und färbte das umliegende Gestein gelb. An ein paar Stellen kam kochendheisses Wasser raus. Eine Stelle dampfte und war laut wie ein Dampfzug. Wir wären noch gerne höher zu einer grösseren Dampfwolke gegangen aber unser Guide meinte, dass sei wegen des Schwefelausstosses zu gefährlich. Nach einem längeren Aufenthalt ging es wieder runter. Nun standen die "hot springs" auf dem Programm. Am Fusse des Sibayaks wird heißes Wasser gesammelt und in verschiedene Bäder geleitet. Diese Bäder haben diverse Becken mit verschiedenen Temperaturen. Das sind wirklich hot springs! Das kühlste Becken hatte 34° C, viele 40-50° C. Mehr als bis zur Wade habe ich in den geissen Becken nicht ausgehalten. Harald hat sich in ein heisseres Becken gesetzt. Glühroter Kopf und beim Rausgehen war die Haut knallrot.
Am Abend ging es zum Dorf Sukanalu. Gegen 19 h waren wir da. Dieses Dorf darf nur von 6-18 h bewohnt werden. Es liegt zu nahe am Sinabung, ca. 1,5 km entfernt. In den letzten Wochen gab es dort aufgrund der Eruptionen einige Todesopfer. Es war gespenstisch. Wir hatten unseren Standpunkt unter einem Vordach. Es regnete, war kalt, rechts hinten ein Gewitter mit vielen Blitzen, aus den Häusern immer wieder Geräusche und vor uns der grollende Sinabung. Irgendwann hörte der Regen auf und die Wolken verschwanden. Nun hatten wir einen freien Blick auf den Vulkan. Das Grollen verstärkte sich und plötzlich kam rote Lava raus. Die Fliessgeschwindikeit ist schon enorm. Dieses Schauspiel haben wir uns einige Zeit angesehen. Gegen 22.30 h wurde es unangenehm kalt und wir entschlossen uns, ins Hotel zurück zu kehren. Unser Guide meinte zwar, dass es nach Mitternacht eine noch grössere Eruption geben würde aber darauf wollten wir nicht warten. Uns haben die Geräusche und die Lava gereicht. Ehrlich gesagt, hätte ich viel zu viel Angst bei einer grösseren Eruption. Nicht umsonst sind die Dörfer nachts gesperrt. Und auch die internationalen Vulkanologen sind 10 km entfernt stationiert. Die pyroclastischen Ströme kommen mit einer Geschwindigkeit von 500 KM/h runter und sind 1000° heiss. Da nutzt rennen auch nichts mehr. Es war Nervenkitzel genug.

Guide und sämtliche Eintritte waren in unserem Package enthalten.
Gewohnt haben wir im Hotel Sibayak International. Nettes Personal und gutes Frühstücksbuffet. Allerdings sind die Zimmer im Hauptgebäude total abgewohnt und nicht zu empfehlen. Die Zimmer im Neubau waren gut.

2. Station Tuk-Tuk, Lake Toba - 04.-09.06.2016
Am nächsten Morgen ging der Transfer nach Tuk-Tuk. Unterwegs ein paar Besichtigungspunkte und am frühen Nachmittag waren wir im Hotel. Angenehm ist, dass die Fähre gegen Aufzahlung von IDR 5.000 direkt am Hotelsteg hält.
Tuk-Tuk liegt ca. 900 m hoch, wird am Abend ein wenig kühler. 2 Tage haben wir uns Scooter geliehen, die Sehenswürdigkeiten besucht und die Insel abgefahren. Da nicht allzuviel Verkehr ist, macht es mit dem Scooter Spass. Viel Natur, grandiose Aussichten, gute Strassen. Natürlich muss man immer wieder auf Schlaglöcher achten. Wir haben die Zeit dort genossen.
Einmal haben wir eine Strasse über die Insel gesucht. Aber die eingezeichnete Strasse existierte nicht. Wir wurden zu einem Gebäude geschickt. So sind wir zum gerade eröffneten Büro des Tourismusvereins gekommen. Wir waren die ersten ausländischen Besucher und es wurden gleich einmal Fotos zusammen mit der Chefetage gemacht und jeder erhielt eine Papiertasche mit den neuesten Prospekten und Plänen.

Hotel "Toba Village Inn" in Tuk-Tuk. Schöne Zimmer, gepflegte Anlage, direkt am See gelegen, sehr sauber, freundliches und hilfsbereites Personal. Der belgische Besitzer ist Bäcker und es gibt jeden Tag frisch gebackenes Brot und Brötchen.
Die Auswahl an Unterkünften und Restaurants ist sehr gross.
Scooter Automatic kosten IDR 100.000 pro Tag.














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