Bali Board - Einzelnen Beitrag anzeigen - Reisebericht Bali 2009
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Alt 14.06.2009, 18:11   #3
besar
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besar befindet sich auf einem aufstrebenden Ast
10.05.

heute war also sonntag.
und fuer das (zumindest hier im hotel) laecherliche aufgeld von 75.000 rp. sollte es nach dem fruehstueck noch einen brunch gebe, wo mit sachen wie getrueffelten eiern, thai-salat mit koriander-vinaigrette, blinis und vielem mehr, der koch sein koennen zeigen konnte.
konnte er aber nicht.
denn durch eine „kette von missverstaendnissen“ gab es nur das normale fruehstueck. ist ja auch schwierig bei der masse von gaesten. immerhin schmiegen sich ja 8 bungalows an den berghang, von denen sechs belegt waren. das macht immerhin 12 personen. da verliert man schnell den ueberblick. wir vermuten aber, dass man fuer 2 personen (mehr hatten tatsaechlich nicht vorbestellt – naemlich wir) den ganzen aufwand nicht betreiben wollte. pech gehabt!

anjas grosser traum sind ja delfine. bei der komodo-tour sind ja direkt neben unserem boot einige exemplare aufgetaucht, aber hier auf bali war die „ausbeute“ bisher eher mager.
aber hier gibt es ja neben dem „dolfin-watching“, das fuer morgen frueh sechs uhr angesetzt war, noch das umstrittene hotel m. dort kann man sogar mit den tieren schwimmen. also haben wir das mal mit auf unseren plan genommen. und vorsichtshalber auch mal unsere badesachen mitgenommen.
um es vorweg zu nehmen: die badesachen und auch wir sind trocken geblieben.
wahrscheinlich geht es den delfinen besser, als vielen anderen tieren, die auf bali in gefangenschaft leben. aber gerade diese spezies verkoerpert fuer uns das gefuehl von freiheit und weite. und das hatten wir dort nicht.
wenn wir glueck haben, sehen wir ja morgen frueh einige exemplare.
das heisst jetzt nicht, dass wir das verurteilen, was im m. gemacht wird. dann muesste man saemtliche zoos und aquazoos, wo (wilde) tiere in gefangenschaft leben, auf den pruefstand stellen. thema ende.

anschliessend sind wir ein wenig in die city von lovina. an der hauptstrasse gibt es zwar den einen oder anderen laden mehr, aber ansonsten hat sich in den letzten jahren hier oben sehr wenig veraendert. gegenueber den hochburgen im sueden und ubud in der mitte der insel, ist lovina noch immer ein recht verschlafenes nest.

angst vor einem erneuten sonnenbrand brauchen wir hier uebrigens nicht zu haben. der himmel ist immer ein wenig bedeckt und nachmittags zieht es sich sogar ganz zu und ein paar tropfen fallen vom himmel.

mal so nebenbei: wer sich heute auf einem volksfest tickets fuer die achterbahn kauft, ist selber schuld. kostet pro nase und fahrt so zwischen 4 und 5 euro. und bringt zweieinhalb minuten nervenkitzel. fuer ungefaehr das gleiche geld gibt es hier auf bali ein auto zu mieten. der sprit kostet umgerechnet rund 30 cent pro liter. und dann in den abendstunden hier herumfahren. das garantiert viel mehr als nur zweieinhalb minuten spannung.
nehmen wir nur die strasse, die hinauf zum hotel fuehrt. auf bali scheint es so zu sein, dass je besser das hotel, desto schlechter der anfahrtsweg.
das damai ist ein sehr gutes hotel. (im letzten jahr hatten wir ja etwas aehnliches bei unseren besuchen in den hanging gardens erlebt)
von der hauptstrasse bis zum hotel sind es laut schild 3 km. aber neben „jam karet“, der gummizeit, gibt es in indonesien wohl auch „jarak karet“. oder die 3km sind tatsaechlich luftlinie. oder sind ab dort gemessen, wo das verkehrsschild eigentlich hinsollte. oder, oder, oder.
angelegt ist die zufahrtstrasse von der struktur her wie eine achterbahnstrecke (nur nicht im kreis und schwerpunktmaessig bergauf – jedenfalls richtung hotel). sowohl was steigungen und gefaelle als auch kurven betrifft. nur dass man nicht auf schienen faehrt.
etwas breiter ist die strasse auch. die betonung liegt hierbei auf „etwas“.
dafuer ist die achterbahn schoen beleuchtet. im gegensatz zur strasse.
ist die achterbahn defekt, wird sie repariert. hat die strasse ein loch, wird in einen sand- oder steinhaufen ein langer ast mit blaettern gesteckt.
oder auch nicht.
auf der achterbahn gibt es keinen gegenverkehr. hier schon. schlimmstenfalls ist es ein auto. dann gilt es, eine stelle zu finden, wo man aneinander vorbeifahren kann. (ist schon mal jemand eine achterbahnaehnliche strasse in absoluter dunkelheit rueckwaerts gefahren??) meistens sind es allerdings mopeds, die einem entgegenkommen. (unten auf der hauptstrasse sogar auf deiner eigenen seite, vorzugsweise dann aber ohne licht)
gestern abend auf dem rueckweg stand ein moped mit fahrer mitten auf der strasse, die zum hotel fuehrt. scheinwerfer und ruecklicht ausgeschaltet. kurz bevor ich vorbeifahren konnte, setzt der junge bursche sich in bewegung und faehrt mitten auf dem weg im schneckentempo vor uns her. keine chance zum ueberholen. so geht es minutenlang. als wir in die hoteleinfahrt einbiegen, sehen wir aus den augenwinkeln, dass er wieder stehenbleibt!
was soll das?
natuerlich! ohne uns haette er ja gar nichts gesehen. er hat uns genutzt, damit wir ihm den weg ausleuchten. cleveres buerschchen.
noch cleverer waere allerdings, die beleuchtung zu reparieren.



11.05.

heute ist der 11. mai. unser 11. tag auf bali. und heute vor 11 monaten haben wir uns hier auf bali da „ja-wort“ gegeben. also wieder mal ein ganz besonderer tag (man muss es sich nur zurecht biegen). heute abend kann uns kuechenchef ketut tangkas mal zeigen was er kann. aber bis dahin ist noch jede menge zeit.

um sechs uhr sollte heute die delfin-tour starten. um kurz nach fuenf gehe ich auf die terrasse unseres bungalows. in der ferne kraeht ein erster hahn. ein zweiter antwortet. in der naehe macht es „patsch“. ein erster regentropfen faellt auf ein blatt. ein zweites blatt antwortet. drei minuten spaeter schuettet es wie aus eimern. es ist schon laengst kein plaetschern mehr, was der regen verursacht, sondern ein gleichmaessiges rauschen, das alle anderen geraeusche ueberdeckt.
fast alle, denn der donner der unmittelbar auf die blitze folgt ist noch ein wenig lauter. innerhalb von ein paar minuten haben wir ein richtiges tropenunwetter.
und ich hab’s ausgeloest, durch das oeffnen der bungalowtuer!
keine chance auf eine bootstour. wahrscheinlich war mehr wasser im boot, als drumherum.
ein kurzes telefonat – die tour faellt definitiv aus. dafuer koennen wir uns dann noch mal aufs ohr hauen. aber nicht zu lange, denn um zehn uhr haben wir ein date mit beate.

gegen acht hat es dann aufgehoert zu regnen und sofort sind einige blaue fetzen am himmel zu sehen. nach dem fruehstueck machen wir uns dann auf den weg zum warung bambu, wo uns beate schon erwartet.
es geht richtung munduk, wo beate und nyoman ein guesthouse haben und gerade ein zweites errichten. unterwegs gabeln wir noch ein deutsches paerchen auf, das etwas unentschlossen am strassenrand steht. die beiden wollen nach singaraja – liegt ja auf dem weg.
der weg zur villa munduk ist noch viel abenteuerlicher als der, der zum damai fuehrt. allerdings wird man auch hier belohnt. inmitten einer phantastischen landschaft mit blick auf berge und reisfelder liegen die beiden haeuser. kein shop, kein warung, kein bemo. dafuer jede menge dorfleben. hier sind ausgedehnte wanderungen nicht nur moeglich, sondern sogar eine pflicht.
zwischen den beiden haeusern ist vor ein paar tagen der pool fertig geworden, der gerade mit quellwasser gespeist wird. wer es urspruenglich mag, ist hier bestens aufgehoben. bei einem gossen kopi auf dem balkon erzaehlt uns beate noch ein paar geschichten. und erklaert uns den weg zu den wenig besuchten wasserfaellen in sekumpul.
als wir dann zu der entscheidenden abzweigung kommen, entscheiden wir uns doch fuer den weg gen lovina. mittlerweile ist es kurz nach mittag und am himmel ist kein woelkchen mehr zu sichten. und da der fussweg zu den wasserfaellen rund 45 minuten in anspruch nimmt und ueber rund 350 stufen fuehrt (und das ganze mal zwei, da wir ja auch noch retour muessen), entschliessen wir uns, lieber die liegen am pool des hotels zu quaelen, als uns.
ausserdem haben wir so wieder mal ein ziel fuer einen der naechsten urlaube. und zusaetzlich ist ja heute „hochzeitstag“.

da wir uns auf den poolliegen so furchtbar gequaelt haben, wurden wir gegen 5 uhr mit einer tea-time und einem wunderschoenen sonnenuntergang belohnt.

nach dem duschen wartete dann das candellight-dinner auf uns. wirklich vom allerfeinsten.
atmosphaere – phantastisch!
geschmack – phantastisch!
optik – phantastisch!
service – phantastisch!
preis – phantastisch!
ob das mahl denn wirklich sternequalitaet hatte, kann ich leider nicht beurteilen. die einzigen sterne, die ich sonst auf bali kenne, gibt es in gruenen flaschen…

danach haben wir uns noch am lagerfeuer auf den luemmelkissen einen cocktail genehmigt und einen besonderen tag ausklingen lassen.



12.05.

es gibt sachen, die gibt es gar nicht!
dolfin-watching. um 6 uhr geht es los. kurz nach fuenf oeffnet anja die tuer des bungalows. ein vorsichtiger blick zum himmel (gestern nacht hat es in der ferne noch geblitzt). und tatsaechlich faengt es – genau wie gestern – in dieser sekunde an zu regnen. unsere tuer scheint an irgendeinen mechanismus gekoppelt zu sein, der die himmelsschleusen oeffnet. aber diesmal war wenigstens nicht ich der schuldige!
kurz nachdem der anruf gekommen ist, dass die tour wieder nicht stattfindet, hoert es auf zu regnen. fuenf minuten spaeter der anruf: wenn wir noch wollten, koennten wir. wir wollten.
als wir kurz nach sechs am boot waren, hatte es nicht nur aufgehoert zu regnen. sondern die wolken rissen auch noch komplett auf. glueck gehabt! bis jetzt.
denn zweimal hatten anja und ich diese tour schon gemacht. beim ersten mal sahen wir einen (in worten einen) delfin. beim naechsten mal keinen (in worten keinen). also 1, 0. was sich anhoert wie der lesung der toto-zahlen, ist leider unsere bisherige erfolgsbilanz. ein auswaertssieg waere mal nicht schlecht!

was sollen wir sagen? das war nicht nur ein auswaertssieg, sondern saemtliche heim- und auswaertssiege einer saison bis hin zu meisterschaft. so viele delfine, wie wir diesmal vor augen hatten, gibt es sonst hoechstens in einem bildband ueber diese tiere zu sehen.
ein voller erfolg! und das trotz knatterndem motor.

vor lauter delfinen haette ich fast vergessen, wie schoen alleine der sonnenaufgang war. obwohl es ja gegen fuenf noch tierisch geregnet hatte, waren bei abfahrt ueber dem meer nahezu keine wolken mehr zu sehen. und ueber der insel riss der himmel immer mehr auf. als sich dann unser kleines boot von der kueste entfernte und die sonne langsam ueber der insel aufging, bot sich ein phantastischer blick. ein wunderschoener orangefarbener himmel und direkt ueber dem land tief haengender dunst, der langsam aufstieg. diese bilder alleine haetten schon die tour gerechtfertigt!

vielleicht doch alles eine kleine belohnung dafuer, dass wir im m. nicht ins becken gesprungen sind?!?

nach der rueckkehr ein spaetes fruehstueck und dann ein spaziergang durch die doerfer in unmittelbarer naehe des hotels. mittlerweile war es bruellendheiss. von wolken keine spur mehr. also machen wir uns auf den rueckweg, um noch ein wenig zu entspannen.

aber genau so schnell, wie es sich heute am morgen aufgehellt hatte, zog es sich nun wieder zu. wir hatten noch nicht einmal die richtige liegeposition eingenommen, da fielen die ersten tropfen. ein richtiges unwetter folgte in der naechsten stunde.
bei uns zu hause wuerden wir bei solch einem wetter die komplette folgende woche wettermaessig abhaken.
und hier?
gegen 18 uhr war vom management eine kleine kennenlern-party angesetzt. drinks und haeppchen gemeinsam mit dem besitzer, der gestern aus daenemark angereist war. das wuerde wohl buchstaeblich ins wasser fallen!
von wegen!
kurz vor sechs stoppte der regen. und nicht nur das. wir wurden auch noch belohnt (nicht nur mit cocktails und sate). mit einem der schoensten sonnenuntergaenge die wir je erlebt haben. der blick hinueber bis java war atemberaubend. die vulkankegel hoben sich gestochen scharf vor einem blutroten himmel ab. sagenhaft und einfach nur geil.


gegessen haben wir trotzdem nicht im hotel (obwohl das essen gestern mit zu dem besten gehoert hat, was wir je hatten), sondern wieder mal bei beate, die uns einen praechtig geschmueckten tisch vorbereitet hatte. vor lauter blumen gab es kaum noch platz fuer das gute und reichhaltige essen. ein schoener letzter abend in lovina.
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