Touristisches "aus" für Bali ? - Seite 9 - Bali Board
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Alt 19.07.2006, 21:49   #81
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Hi Olli,

und ersaufen dann lieber bei einem Tsunami ?? Ich kann mir beides schlecht vorstellen: ersaufen oder von einer Bombe zerrissen werden.

Aber ich denke mal kürzer und schmerzloser wäre die zweite Variante (wenn man nur die beiden hat).

Grüße
Gregor
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Alt 20.07.2006, 03:11   #82
Tom
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Hallo,

nochmals ich zum Thema VoA: gehen wir mal von folgenden Beispiel:

vierköpfige Familie (da kommt es dann schon auf das Geld an).

Kosten nach Bangkok (FLUG, VIsa) 2500,- Euro

Kosten nach Bali (Flug) 3200,- Euro + 100 ,- Euro (Visa).

Diese Kosten wurden mir vor kurzen von einer Familie so mitgeteilt, die eigentlich im Juli nach Bali wollten, jetzt aber in Thailand sind. Was ja dann auch noch dazu kommt, ist die Tatsache, dass die Flughafensteuer auf Bali ja auch einiges ausmacht und in Bangkok ist man dazu übergegangen, diese zu senken (und denkt angeblich darüber nach, die gar abzuschaffen).

Von den Verpflegungskosten und auch Unterkunftskosten ist kaum ein Unterschied zwischen Bali und Thailand.

Was spricht dann bei so einer Familie für Bali?

Auch voin anderer Seite haben ich schon mehrfach gehört, daß die 25 USD ein Grund sind nicht nach Bali zu fliegen. Klar für Bali oder Indonesienfans ist das unverschändlich, aber wenn jemand noch nicht auf Bali war und noch nicht den Bali-Virus in sich hat, dann sieht er das anders. Oder?

Für mich stellt VoA einen Grund für den Rückgang von internationalen Touristen dar, genauso wie Terror und Naturkatastrophen, aber auch das härtere Vorgehen gegen Rauschgiftbesitz hat Auswirkung.

Und auch klar, dass die Domestic-Touristen bei weiten nicht das Geld bringen. Wenn man da sieht, dass eine 48 Stunden-Bus-Tour nach Bali bereits für 180,000.00 IDR zu haben ist, dann wird man auch bemerken können, dass es vielen einfach nur darum geht sagen zu können "ich war auf Bali".

Gruß aus Surabaya

Tom
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Alt 20.07.2006, 11:59   #83
Flüsterer
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@all
Wie man sieht, hat das Thema viele Facetten. Allerdings läuft Toms Kostenvergleich m. E. ins Leere, weil die überwiegende Zahl der Balitouristen aus Europa klassische Pauschalreisende sind. Vergleicht man die Preise für 14 Tage Bali mit denen anderer Destinationen, ist der Unterschied nicht mehr so groß.

Ich möchte einen ganz anderen Aspekt ansprechen. Ich habe viele Jahre im Management deutscher Tourismusdestinationen gearbeitet und da haben wir uns intensiv mit den zukünftigen Entwicklungen des Tourismus beschäftigt. Eine Theorie ist da besonders interessant. In Zeiten immer rasanterer Globalisierung wächst in den Menschen das Bedürfnis nach Sicherheit, Nähe und Heimat. Das führt langfristig auch zu einem Wandel im Urlaubsverhalten. Reisen führen wieder mehr in die unmittelbare Umgebung, man bleibt häufiger im eigenen Land. Die Übernachtungszahlen in den klassischen deutschen Urlaubsregionen steigen im Moment wieder an, was für diese These spricht. Dazu kommt, dass die Billigflieger ein neues "Europagefühl" geschaffen haben. Man kann für wenig Geld die Nachbarländer entdecken (davon profitieren im Moment zum Beispiel die baltischen Staaten, die zuvor überhaupt nicht auf der Urlaubskarte der Deutschen waren und jetzt zweistellige Zuwachsraten haben.) Der Klimawandel tut sein übriges dazu. In den nächsten 20 Jahren bekommen wir in Deutschland mediterane Verhältnisse, warum dann noch verreisen?

Aber selbst wenn dies alles stimmt, spielt es für den Balitourismus kaum eine Rolle. Wirtschaftlich sind die Reiseströme aus Europa dazu viel zu gering. Der Tourismus auf Bali hängt in erster Linie an den Reisenden aus Australien - und die bleiben weg! Ist das so unverständlich? Wir sehen Bali und Indonesien hier natürlich durch eine rosarote Brille. Nüchtern betrachtet ist das Verhalten weiter Teile der indonesischen Administration und Gesellschaft gegenüber dem islamistischen Terror ein Skandal. Kann man da von der australischen Regierung erwarten, die strikte Reisewarnung zurückzunehmen?

Verschlimmert wird die ganze Situation durch ein haarsträubendes Tourismusmarketing in Indonesien. Man hat den Eindruck, dass hier die Entwicklung komplett verschlafen wird. Ich habe mich im Januar in Thailand mit einigen Tourismusmanagern unterhalten. Die TAT (thailändische Tourismusbehörde) fokussiert im Moment sehr stark auf den chinesischen Markt - mit großem Erfolg. Im Süden Thailands, vor allem in der Region um Krabi, sind ganze Hotels mit Chinesen vollgestopft gewesen. Die geben zwar als einzelne nicht so viel aus wie ein Europäer, aber die Masse macht es!
Die Thais sehen Indonesien touristisch überhaupt nicht als ernsthafte Konkurrenz an, das wurde in den Gesprächen klar. Sie sehen nur Malaysia in der gleichen Liga und glauben, dass in Zukunft Vietnam zu einem Top-Reiseziel entwickelt wird. Bei Indonesien schüttelten sie alle nur den Kopf. Da würde noch eher Myanmar zu einer Konkurrenz, wenn dort eine entsprechende Infrastruktur am Meer aufgebaut würde.

Also: Das Problem ist sehr vielschichtig und nichts ist so labil wie das Reiseverhalten von Menschen. Terrorimus, Erdbeben (selbst wenn sie 3000 Kilometer entfernt stattfinden) und Tsunamis sind für ein Reiseziel nicht gerade förderlich. Das Beispiel Thailand aber zeigt, dass es auch am Umgang mit solchen Katastrophen im Zielland liegt, ob sie einer Destination langfristig schaden oder nicht.

Gruß Matthias
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Alt 20.07.2006, 12:38   #84
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Hallo Matthias,

ich kann mich deinen Ausführungen nur anschließen.

Es gibt ein gutes Sprichwort in Deutschland: "Der Fisch stinkt am Kopf zuerst".

Wen wundert da noch die Nullnummer des Touristikministeriums, wenn die Regierung zugibt, zwei Tsunami-Warnungen aus Angst vor einer Massenpanik nicht herausgegeben zu haben ? Die Folgen dieser Entscheidung können wir täglich in den Medien verfolgen: über 550 Tote und grenzenloses Leid und Armut. Die Betroffenen stehen vor dem Nichts..

Nun werden die Rufe nach finanzieller Hilfe laut. Diejenigen, die diesen Bockmist verzapft haben, müssten die nun entstanden Schäden aus der eigenen Tasche bezahlen. Das wäre nicht mehr als gerecht.

Ich frage mich, warum wir Deutschen überhaupt noch an dem Projekt eines Tsunami-Frühwarnsystems weiterarbeiten. Wohl wissend, dass mögliche Warnungen in den Wind geschrieben werden. Aber vielleicht dient dieses Milliardenprojekt ausschließlich der Rettung der regierenden Klasse ?

Es ist menschenverachtend, wie die Regierung handelt. Ich bezweifele auch, dass es in Jakarta von Interesse ist, was aus den rd. 4 Mio. Einwohnern Balis wird. Die Damen und Herren der Executive sind zu sehr damit beschäftigt, ihr eigenes Schäfchen ins Trockene zu bringen.

Und solange nicht erkannt wird, dass die Regierung vorrangig für das Volk da (und nicht umgekehrt) ist und Verantwortung für sie übernimmt, wird sich auch an der Situation in Bali nichts ändern.

Grüße
Gregor
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Alt 20.07.2006, 15:42   #85
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Den Unterschied im Umgang mit der Tsunamigefahr habe ich im Januar/Februar gesehen, wo ich in Südthailand und auf Bali war. Auf Bali war von einem Tsunamiwarnsystem nichts zu sehen.
In Thailland dagegen standen alle paar Kilometer nagelneue große Türme mit Sirenen und Lautsprechern, über die bei einem drohenden Tsunami die Menschen gewarnt würden. Außerdem waren überall Schilder angebracht für die "Tsunami Evacuation Route". Wenn man diesen Schildern folgt, kommt man im Ernstfall auf dem schnellsten Weg zu einem sicheren Ort.
Während also in Indonesien nichts passiert ist, hat man in Thailand professionell reagiert. Die Folge: in die betroffenen thailändischen Provinzen fahren heute wieder genausoviel Urlauber wie zuvor.
Gruß Matthias
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