Bali-und Asienneuling hat Fragen

[Chris62]

Neee, keine Sorge, hier kriegt sich keiner in die Haare...
Es gibt nur unterschiedliche Meinungen zu unterschiedlichen Themen
und es ist doch schön, dass Du jetzt auch eine Meinung PRO Zelt hast !

Wofür einen Guide...
zum Beispiel für die Besteigung des Batur, das ist ohne nicht möglich
oder ein Regenwaldtrekking mit cocos
(das hab ich zwar noch nicht gemacht,aber was nicht ist, kann ja noch werden, die Feedbacks sind durchweg positiv )
Ebenso ist Schnorcheln in Menjangan ohne lizensierten Guide nicht machbar,
der gehört zu jedem Boot, was Dich Richtung Insel bringt.
(Hat wirklich was gebracht, er wusste genau, wo die Abbruchkante vom Riff verläuft und man viele Fische und Korallen sieht)

Ansonsten finde ich ja immer, die Mischung machts...
Für den Anfang ist ein Guide/Fahrer nicht zu verachten,
weil man viel über Land und Leute erfährt.
Es gibt einfach Plätze, die man, wenn man nicht selbst fährt,
nicht erreicht, wie zum Beispiel den Pasir Putih bei Bugbug.
Auch meine Lieblings-Küstenstrasse um Amed ist individuell einfach schöner.
Ausserdem kann ein Guide/Fahrer die Entfernungen abschätzen
und weiss so, was an einem Tag möglich ist und bringt Vorschläge ein,
die zu Euren Wünschen passen.
Wenn Ihr Euch gut versteht, ist auch eine Einladung zum Fahrer nicht ausgeschlossen,
ich finde es immer toll, ein bisschen hinter die Kulissen zu gucken
Gerade im März waren wir im Zuhause unseres Fahrers auf Lombok
und haben so viel über die Lebensweise der Sasak erfahren
und einmal mehr sympathische Menschen kennengelernt.

Gruss Chris

[tizzano1]

Danke nochmal!

Das Vorfreudebarometer zeigt wieder steil nach oben und ich glaube wir werden ein paar schöne Tage haben - jetzt wo wir wissen was wir nicht machen werden

Grüsse, Sepp

[tizzano1]

Wieder zurück möchte ich euch kurz berichten und einige Infos zusteuern:

Angefangen hat es nicht so schön: Die Einreiseprozedur dauerte 3 Stunden.Das lag daran, dass Malaysian Air im Flieger zwar Zollformulare aber keine weissen Immigration Cards verteilte und wir dadurch 2 mal je eine Stunde uns anstellen konnten. Die dritte Stunde verbrachten wir in der Schlange für das Taxiticket.

Aktuelle Preise:
-Visum 30 US$ statt bisher 20.-, (auf die alten 20$ Visa wird einfach 30$ draufgestempelt)
- Ausreisegebühr 200.000 IDR
-Taxi nach Ubud 350.000 IDR

Bei strömenden Regen, abends in Ubud angekommen begann ein Zauberurlaub in Saniah`s House Bungalows. Die Kultur, die selbstverständliche Religion, die Menschen, das Handwerk...mir fehlten die Worte.
4 tolle Tage Ubud.

Dann weiter nach Padang Bai wo am white sand beach auch unser Zelt zum Einsatz kam... Dann zu Sylvester/Neujahr nach Amed ( Eka Purnama , danke Chris für den Hinweis) schnorcheln am japanischen Wrack direkt vor der Nase, wunderschön

Wieder zurück nach Ubud und dort den geilsten Mietwagen Balis organisiert (Suzuki in pink) und auf eigene Faust noch weitere 5 Tage Bali abgeklappert. Und wieder hat sich das Zelt wie schon vorher in Malaysia sehr bewährt,da wir bleiben konnten wo es uns hinverschlug.

Wir haben also Bali auch ein bißchen" von innen" gesehen.

Mein Fazit:

Ubud war am besten. Schöne zentrale Unterkunft, mitten im Leben, Menschen, Tänze, Essen...

Die andern "bewirtschafteten" Ecken sind für uns schrecklich. Alles wo Hotels/Resorts sind Jimbaran z.B., nach Kuta sind wir erst gar nicht reingefahren, da reichte mir schon die Umfahrung Denpassar von Nord nach Süd im "balinesischen Kreativverkehr"

-Tempelbesichtigungsindustrie z.B. Uluwatu zum Abgewöhnen...

Strände fanden wir nicht so toll, teils schwer verdreckt. Nicht so an der Ostküste ,wo wir in Amed in schönem klaren Wasser schnorchelten.

Die Enttäuschung war der Gunung Batur: Der ist wirklich voll in der Hand der Gunung Batur Bergführermafia. Da ich Alpinist bin trau ich mir zu 1,5 Std. ohne aufgedrängten Führer auf einen Vulkankegel raufzuwandern. Leider war es uns nicht möglich den Parkplatz von dem es losgeht ausfindig zu machen.Alle Nachfragen wurden mit Hinweis auf die Bergführer abgewiegelt..
Überhaupt war Gunung Batur ein trauriges Kapitel: Unangenehm, fast aggressiv aufs Geschäft ausgerichtet, Trunyan das Bali Aga Dorf am Seeufer völlig verwahrlost, nirgendwo Schmuck oder freundliche Opferschälchen wie im restlichen Bali...
Ja der Dreck. Bali wird wohl darin versinken. Müllentsorgung ist weitgehend unbekannt. Hier könnte man ja etwas von den Visumsgeldern investieren...

Und den zweiten uns so störenden Punkt möchte ich auch noch anführen, dann ist es heraussen: Ich kann ja verstehen, dass die Leute einem was verkaufen wollen. Aber 50 mal "no thank you" zu sagen macht einfach keine gute Stimmung. Und Herumhandeln müssen mit zum Teil aberwitzigen Phantasiepreisen auch nicht.

Trotzdem: Ein zum Teil sehr schöner Urlaub, faszinierende Kultur und Menschen, der poppigste Mietwagen, Zelt und Kaffeekocher eröffneten uns Orte und Strände an die man sonst wohl eher schwer kommt, Einblicke in ein neues Land .

Und danke nochmal für die Beratung hier im Forum!

[cocos]

Zitat von tizzano1

Die Enttäuschung war der Gunung Batur: Der ist wirklich voll in der Hand der Gunung Batur Bergführermafia. Da ich Alpinist bin trau ich mir zu 1,5 Std. ohne aufgedrängten Führer auf einen Vulkankegel raufzuwandern. Leider war es uns nicht möglich den Parkplatz von dem es losgeht ausfindig zu machen.Alle Nachfragen wurden mit Hinweis auf die Bergführer abgewiegelt..

Hallo Sepp,
in dieser Beziehung kann ich dich voll verstehen, selbst ich bin schon mehrere Male auf den Batur gegangen und muß immer noch einen Führer nehmen Das ist schon sehr nervig.
Auch für die anderen objektiven Beiträge besten Dank

Viele Grüße Cocos

[Chris62]

Hallo Sepp,

vielen Dank für die Rückmeldung und auch Deine persönliche Einschätzung des Urlaubs!
Natürlich ist ein Forum immer subjektiv,
Jeder schildert seine eigenen Wahrnehmungen.
Manchmal spielt es auch eine Rolle,
ob man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist...

Beispiel:
Ich war mehrmals am Ulu Watu, weil ich gelegentlich gern auf der Halbinsel unterwegs bin, die ich mit Ausnahme von Nusa Dua sehr mag.

1. Besuch (im Rahmen einer Halbtagestour, die zu unserer Pauschalreise dazugehörte - das waren noch Zeiten...):
In einer Gruppe von ca. 10 Personen wurden wir durch die Tempelanlage geführt, aggressive Affen am Wegesrand, einzig schön: das Erdnüsse verkaufende Mütterchen war ein tolles Fotomotiv...

Späterer Besuch, vorletztes Jahr: schon auf dem Weg treffen wir viele Trucks mit festlich gekleideten Menschen, es fand eine Zeremonie statt.
Irgendwo etwas abseits ein kleines Wayang Kulit...
Überall fröhliche Menschen, balinesisches Leben und gelebte Religion pur...
Achja und die aggressiven Affen..? Futterten die Opfergaben...

Ein Ort, 2 völlig verschiedene Eindrücke...
(Deshalb bekamen auch Ubud und der Besakih bei mir mehrere Chancen,
kann mich aber für beide Orte nicht erwärmen...)

Meine Balinesischen Freunde, die ich, nachdem mir hier im Forum von Trunyan abgeraten wurde, nach diesem Ort fragte, erzählten u.a. die Geschichte der Dich abzockenden Schiffer, die mitten auf dem See plötzlich mehr für das Übersetzen verlangten... das ist schon heftig. Es gab noch weitere Storys dieser Art und unterm Strich Niemanden, der gern mit mir dorthin gefahren wäre, also hab ich's gelassen...

Beim Müllproblem gebe ich Dir recht, wobei ich allerdings denke,
dass das was regelmässig, abhängig von der Windrichtung auf allen Seiten der Insel angespült wird, schon einen längeren Weg hinter sich hat...

Handeln ist nicht Jedermanns Sache,
ich kaufe zugegeben ab und zu auch einen sarong im Supermarkt,
einfach weil ein Preis dransteht...
manchmal macht es aber auch Spass, ein Schnäppchen zu erhandeln,
sicher nicht bis zum Bankrott, der eine soll verdienen und der andere seine Freude an der Neuerrungenschaft haben.
Ich bin allerdings kein Shopping-Fan, so dass ich mit diesem "Problem" selten konfrontiert bin.
Was die Strandverkäufer betrifft, so finde ich es schade,
dass sie in Sanur so rar geworden sind. Ich hab gern ein Schwätzchen mit ihnen gehalten, was man auch gut konnte, wenn man seine Nicht-Kauf-Absichten für diesen Tag verkündet hat. Mit dem Hintergrund, dass der Verdienst oft eine Familie ernähren muss, hab ich sicher manchmal auch überflüssige Dinge gekauft, dies hat mich aber nun nicht arm gemacht...

Ich finde es übrigens toll, dass Ihr Euer Zelt genutzt habt,
obwohl eine Übernachtung ala Camping nach wie vor nicht mein Ding wäre .
Habt Ihr am Bias Tugal in Padang Bai im Zelt übernachtet?

Schön, dass Euch der Urlaub gefallen hat und wir ein klein wenig dazu beitragen konnten
Vielleicht werdet ihr ja Wiederholungtäter?!
Indonesien hat noch viel mehr Sehenswertes...

Gruss Chris

P.S. Kleine Berichtigung zum Visum: es ist von 25 auf 35$ erhöht worden.

[traveltho]

Hallo Sepp,

erst einmal ganz herzlichen Dank für Deinen Reisebericht!
Ich kann Deinen Unmut voll und ganz nachvollziehen.

Ich kenne Bali schon seit vielen Jahren und ich war auch im letzten Dezember dort. Meinen Reisebericht habe ich einmal etwas anders verfasst und auf unserer Webseite abgelegt (zu sehen/lesen bis Mitte Februar 2015 auf

www.travelmedicus.de/du

Sonnige Grüße,
Thomas

[tizzano1]

Vielen Dank für eure Antworten.

@Chris: du bist so schön positiv und versuchst zu verstehen und zu erklären.

Wenn ich Kritikpunkte anbringe, so deshalb, weil ich glaube dass Bali da was tun muss, ansonsten es an dem Tourismusast sägt auf dem es sitzt.

Verschmutzung z.B.
Der schöne Bias Tugal (ja, wir haben dort im Zelt übernachtet, war ein schöner Abend) wird von den Warungbetreibern vorne halbwegs gesäubert. Der Mist landet hinten zwischen den Palmen und wird halb verbrannt. Wenn sie abends mit den Scootern nach Hause fahren, könnte doch jeder einen Sack voll mitnehmen. Wohin allerdings damit, wenn sie in Padang Bai ankommen...?

Auch in Orten wie Papuan (Landesinnere) oder auch an der Straße an der Ostküeste schaut man besser nicht links und rechts oder zwischen die Häuser

Bitte nicht falsch verstehen: Wir hatten sehr schöne Tage mit faszinierender Kultur, lieben , schönen Menschen, Essen, Landschaft, Wohnen, Reisen..
...halt mit aus meiner Sicht ein paar Verbesserungsmöglichkeitspünktchen

Viele Grüße,
Sepp

[Chris62]

Hallo Sepp,

nein, das Müllproblem sehe ich schon so wie Du...
Das ist soweit ich gesehen habe, teilweise Inselübergreifend.
Eine Müllentsorgung gibt es nicht.
Wie Du schon geschrieben hast

"Wenn sie abends mit den Scootern nach Hause fahren, könnte doch jeder einen Sack voll mitnehmen. Wohin allerdings damit, wenn sie in Padang Bai ankommen...?"

Tja, das ist die grosse Frage...
In Sanur gibt es am Semawang Beach seit Neuestem Müllcontainer,
jeder warung-Besitzer stopft dort ordentlich seinen Müll hinein,
das ist schon mal ein Anfang
(womit ich nicht sagen will, dass alle Balinesen diesbezüglich ein Umweltbewusstsein haben, viel Kleinmüll wird einfach fallen gelassen)
Interessant wäre allerdings zu wissen, wohin dieser Container im Anschluss entleert wird.
Auch die LKW's die regelmässig den Hotelabfall abholen
(mit menschlichen "Sortiermaschinen" die inmitten des Mülls stehen)
können sich, wenn sie voll sind, nicht einfach in Luft auflösen...
Eine Müllverbrennungsanlage, wie wir sie aus Deutschland kennen,
hab ich bewusst in Indonesien nirgendwo gesehen...

Ich hab in Jakarta in einer absolut nur von Einheimischen bewohnten Gegend
einen Fluss fotografiert und war froh, dass es noch keine Geruchsfotos gibt...! Da landete wirklich ALLES im Wasser...

Klar bin ich ein positiv denkender Mensch, besonders wenn es um Bali geht
nur haben sich meine Prioritäten mit der Zeit etwas verschoben -
war ich am Anfang von der Landschaft fasziniert,
bin ich jetzt von der Mentalität der Menschen angetan
und die hat sich, wenigstens in meinem Umfeld bis auf wenige Ausnahmen,
bisher glücklicherweise nicht geändert!
Also werde ich der Insel/den Inseln vermutlich noch eine Weile treu bleiben,
auch wenn ich zähneknirschend die rasante Entwicklung in Richtung Tourismus sehe (die die Balinesen, mit denen ich mich darüber unterhalte,
so ganz gewiss nicht wollen) und andere Mißstände sehe,
ist Bali (noch?) "mein" kleines Paradies...

Gruss Chris

[dadong]

Die Warungbetreiber am Bias Tugal sind eh' mit dem Scooter da und wenn sie den Berg runter fahren, ist vor der grossen Halle ein Abfallcontainer. Die Container werden im ganzen Dorf nahezu täglich geleert. Also keine Ausrede! In der Früh' schaut es rund um die Container nur so schlimm aus, weil die Hunde und Katzen nachts alles rausziehen!

Die Orte könnten alle sehr sauber sein, wenn die Bevölkerung ein Bewusstsein dafür entwickelt und ihre Bequemlichkeit ablegt.

Als Beispiel:
Wir wohnen im Grünen mit einigen unbebauten Grundstücken rundherum. Bei der Übernahme des Hauses hat uns der Unrat auf dem leeren gegenüberliegenden Grundstück sehr gestört. Da ich den Besitzer kenne, habe ich ihn gefragt, ob er das Müllentleeren dort nicht untersagen könnte. Antwort. "Mama, ich wohne dort nicht." Folglich haben wir 3 große Plastikplanen gekauft, die als Sichtschutz angebracht. Einen Zettel auf indonesisch dran geklebt mit dem Hinweis bitte nur noch organic, kein Plastik dort hinzukippen. Die Nachbarn rechts kippen nichts mehr dort hin, da sie ja 10 m weiter gehen müssten. Der Hauptverursacher leert weiterhin täglich seine Tonne über seine Grenzmauer aufs Grundstück. Diese Familie hat 2 Autos und mindestens 3 Motorräder und jedes Familienmitglied fährt täglich beim Abfallcontainer vorbei.

Die anderen unbebauten Grundstücke waren alle sauber. Kaum hatte die erste Familie ihr Haus fertig, landete ihr Abfall auf die unbebauten Grundstücke und auch diese Familie fährt täglich am Abfallcontainer vorbei.

Unsere Putzhilfe bringt den Abfall zum Container und die uns besuchenden Kinder wissen inzwischen, dass sie keinen Abfall aufs Nachbargrundstück werfen dürfen.

Das Bewusstsein für dieses Problem müsste bereits im Kindergarten geschult werden.

Am schlimmsten mit Abfall war es für mich auf Flores.

[dadong]

Der Hauptteil des gesammelten Mülls kommt auf die Schildkröteninsel vor Sanur.
Für mich ist es auch unverständlich, dass es auf Bali nicht 2-3 Müllverbrennungsöfen mit guten Filtern gibt.